Nackte Angst von Dean Koontz
Inhalt
Der ehemalige Bersteiger Graham Harris verfügt über die Fähigkeit, Gewalttagen „sehen“ zu können und wird daher häufig von der Polizei zu Rate gezogen, so auch im Falle des „Schlächters“, eines Mörders, der Frauen brutal umbringt.
Graham Harris war früher ein Mann, der in der High Society lebte und aufgrund seiner Bergsteigerei viel von Frauen umschwärmt wurde. Nach seinem Unfall hat er sich jedoch zurückgezogen und ist heute Verleger von einigen Bergsteigermagazinen, gerät jedoch vor allem wegen seiner hellseherischen Fähigkeiten auch immer wieder in die Öffentlichkeit.
So tritt er eines Tages in einer Talkshow auf, dessen Showmaster insgeheim sich daran erfreut, seine Gäste fertigzumachen, wenn er einen dunklen Fleck auf deren weißer Weste findet. So passiert es auch Graham, obwohl dieser darlegen kann, daß die Anschuldigungen nicht stimmen. Dennoch ist er in einer schwierigen Situation und hinzu kommt, daß er genau in der Sendung eine Eingebung des nächsten Frauenmordes hat.
Gemeinsam mit der Polizei, vor allem mit dem ermittelnden Kommisar Ira Preduski, aber auch mit der Hilfe seiner Freundin Conny, macht er sich auf die Suche nach dem Mörder. Dessen Profil ist einerseits ganz klar, auf der anderen Seite benimmt er sich bei einigem Morden völlig untypisch. Alle stehen vor einem Rätsel.
Der Leser kennt den Mörder bereits relativ am Anfang der Geschichte, aber erst nach und nach kristallisieren sich wichtige zusätzliche Hintergründe und weitere Details heraus. Dennoch ist der Leser immer einen Schritt weiter als Preduski und Harris.
Es kommt zu einem Countdown zwischen dem Mörder und Harris in einer für Harris albtraumhaften Umgebung und völlig ohne die Möglichkeit der Hilfe von außen.
Fazit
Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben, auch wenn der Leser bereits früh weiß, wer der Mörder ist und auch schnell ahnt, was noch dahinter steckt, auch wenn die Details erst nach und nach ans Licht kommen. Koontz baut – für die Story durchaus sinnvolle – sehr viele Details über das Bergsteigen und seine Werkzeuge ein, die aber zum Teil so spezifisch werden, daß der Leser, der sich nicht so sehr mit dem Thema auskennt, abgehängt wird.
Die Charakterdarstellungen von Harris, aber auch von Preduski sind sehr gut gelungen, vor allem Harris macht eine Entwicklung in der Geschichte durch, die glaubwürdig ist. Preduski wird so manche Leser sicherlich an die Figur des „Inspektor Columbo“ erinnern, sowohl, was dessen Auftritt als auch sein Gehabe betrifft, sich niedriger und dümmer darzustellen, als er wirklich ist, um Verdächtige oder Zeugen besser zum Reden zu bringen.