Neue Karlchen Geschichten

Neue Karlchen Geschichten von Rotraut S. Berner 

Hintergrundinformationen

Das hier rezensierte Werk ist eine Audio-CD; Grundlage hierfür ist jedoch das gleichnamige Vorlesebuch für  – so die definierte Zielgruppe – Kinder von 3-6 Jahren, so daß es sich um das Genre „Hörbuch“ handelt.

„Neue“ Karlchen Geschichten heißt es, weil es bereits mehrere Bücher aus der Serie mit Geschichten – in diesem Fall sind es 25 – rund um Karlchen, ein junges Kaninchen, gibt. Autorin ist Rotraut Susanne Berner, gelesen werden die Geschichten von Juliane Köhler, untermalt sind die einzelnen Geschichten mit Musik.

Die Gesamtlänge der CD beträgt 57 Minuten, d.h. pro Geschichte sind es etwa 2 Minuten, was, laut Verlag, eine Länge sein soll, die die kleinen Kinder nicht überfordert. Die 25 Geschichten stellen Szenen aus dem Alltag dar, in denen sich die kleinen Kinder mit ihren „Fragen, Nöten und Freuden wiederfinden“ sollen.

Inhalt

Karlchen ist ein junges Kaninchen und in einem Alter, in dem es die verschiedenen Spielregeln der Eltern nicht immer einhalten will und in Frage stellt. Dementsprechend gibt es folgende Themen (Geschichten) – in Reihenfolge des Abspielens: Müll, Aufbleiben, Kleben, Schleife binden, Fernsehen, Ruhe, Eigensinn, Bei Käthe, Abenteuer, Manieren, Krank, Rechtzeitig, Kämpfen, Finderlohn, Angeberei, Waldausflug, Reisen, Monika, Was möchtest Du werden?, Unordnung, Klara, Kuscheln, Raten, Pflichten, Herbst. 

Beispielinhalte

In der Geschichte „Fernsehen“ geht es darum, daß Karlchen gern schon morgens fernsehen möchte, die Mutter es aber aus Prinzip nicht erlauben will. Als Karlchen keine Ruhe gibt, schlägt sie vor, nach draußen zu gehen, um dort mit dem Fernglas „fern zu sehen“.

In der Episode „Kleben“ waschen Karlchen und seine Oma Geschirr ab, Karlchen quengelt, weil das Handtuch die falsche Farbe hat und wegen anderer Sachen. Als die Oma aus dem Bad zurückkommt, steht Karlchen mit seiner zerbrochenen Lieblingsschüssel da. Diese kleben die beiden wieder zusammen und alles ist gut.

 

Fazit

Der Ansatz, kleinen Kindern durch ein niedliches Tier Verhalten beizubringen, ist eine sehr gute Idee! Allerdings ist die Umsetzung aus Sicht des Referenten weder inhaltlich noch pädagogisch oder technisch gut gelungen:

1. Leider sind die Geschichten und deren Inhalte nicht immer sinnvoll pädagogisch, die Kinder lernen nicht immer „richtig“ und „falsch“, teilweise wird falsches Verhalten sogar mit einem „Augenzwinkern“ (Beispiel „Müll“) mehr oder wenig gut geheißen oder es werden pädagogisch nicht sehr sinnvolle Wörter („Kacke“) verwendet.

2. Die Titel der Geschichten sind zu kurz, um aussagekräftig zu sein. Wenn man als Eltern also ein bestimmtes Thema sucht, muß man schon alle Titel gut kennen, um eine gezielte Auswahl treffen zu können. So ist beispielsweise nicht klar, worum es bei „Kleben“ geht – mitnichten ist es nämlich eine Geschichte über das Basteln, sondern es geht um einen kaputten Teller.

3. Die Geschichten zu kurz – vielleicht sinnvoll für 2jährige, aber ab 3 – dem ausgewiesenen Startalter des Verlags- sind Kinder zu viel mehr Konzentration in der Lage als diese Geschichten bieten. Eine Unterforderung – auch als Gutenacht-Geschichte -, die nicht unbedingt sinnvoll ist.

Zusammenfassend ist das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht sehr gut, es gibt inhaltlich und pädagogisch bessere, für Kinder interessantere und preislich interessante Angebote in der Welt der Audio-CDs.

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