MUSIK OHNE PERLENDES PIANO!
Der Sänger:
Der in Williamsburg geborene Bruce Randall Hornsby wurde 1986 weltweit mit seinem Hit „The Way It Is“ bekannt. In seiner Musik verbindet der Pianist Pop mit Jazz und Bluegrass. Neben seiner Solokarriere ist Bruce Hornsby auch ein gefragter Songschreiber und schrieb Hits für Huey Lewis and The News, Don Henley oder Bonnie Riatt. Anfang der 1990er Jahre wurde er kurzzeitig Keyboarder der Kultband Greatful Dead. In den letzten Jahren intensivierte er seine Arbeit mit dem bekannten Bluegrass-Musiker Ricky Skaggs, mit dem er mehrere Alben aufnahm. Besonders für seine instrumentale Musik ist Bruce Hornsby mehrfach für den Grammy nominiert worden.
Das Album:
Nach längerer Abwesenheit brachte Bruce Hornsby im letzten Jahr das von der Kritik sehr positiv aufgenomme Album „Absolute Zero“ heraus. Dies in Zusammenarbeit mit Justin Vernon von Bon Iver, der Bruce Hornsby immer wieder zu einen seiner Helden erklärt. Jetzt, ein Jahr später legt Bruce Hornsby das nächste Album nach und macht es seinen Hörern alles andere als leicht.
Vorneweg gesagt: Wer auf ein zuckersüßes Pianospiel und eine schnittige Melodie wie bei „The Way It Is“ hofft, der kann das Lesen dieser Rezension an dieser Stelle abbrechen. Bruce Hornsby geht den Weg des letzten Albums konsequent weiter und öffnet sich immer mehr der Independence oder Alternative Music. Mit Mitte sechzig einerseits ein mutiges Unterfangen, andererseits scheint es wie eine Frischzellenkur zu sein und den Musiker zu beflügeln. So ist mit „Non-Secure Connection“ ein kantiges und überaus sperriges Album herausgekommen, das viel Aufmerksamkeit erfordert, an dem es aber auch jede Menge zu entdecken gibt. Und gerade das macht Musik doch spannend.
Da ist ein Auftakt mit „Cleoptatra Drones“, bei dem der Einfluss von Bon Iver mehr als deutlich wird. Da sind Songs wie „Time, The Thief“ oder „Porn Hour“, die überaus experimentell klingen und in denen Hornsbys Gesang stellenweise an den von Phil Collins bei „In The Air Tonight“ erinnert. Nebenbei haut er einen grandiosen Track wie „The Rat King“, raus, den man sich seit mehr als zwanzig Jahren von Billy Joel wünschen würde. Doch auch tanzbare Rhythmen wie bei „Bright Star Cast“ stehen im Gut zu Gesicht. Und spätestens mit Einsatz der Percussion muss man an „A Love Bizarre“ von Sheila E. denken. Ein Eindruck, der zudem durch Jamila Woods verstärkt wird, die Bruce Hornby hier gesanglich unterstützt.
Trackliste:
01 – Cleopatra Drones
02 – Time, The Thief
03 – Non-Secure Connection
04 – The Rat King (feat. Rob Moose)
05 – My Resolve
06 – Bright Star Cast (feat. Jamila Woods)
07 – Shit‘s Crazy Out Here
08 – Anything Can Haplen (feat. Leon Russell)
09 – Porn Hour
10 – No Limits
Fazit:
Bereits in den 1980ern mochte ich die Musik von Bruce Hornsby, da seine Mischung aus Pop, Jazz, Country anders war, als vieles, was sich damals auf dem Markt tummelte. Jetzt geht der Pianist einen neuen Weg, der aber nicht minder schlecht ist. Sicher, „Non-Secure Connection“ ist ein Album, dass den Hörer fordert. Doch genau solche Musik finde ich spannend. Wenn ich mich berieseln lassen möchte, kann ich das Radio einschalten. Hier muss ich mich mit den Songs auseinandersetzen, bekomme dafür aber viel zu entdecken und habe ein Album, dass auch nach dem vierten, fünften oder zehnten Hören Passagen bereithält, die ich noch nicht kannte. Von daher, ein tolles Werk!
Bewertung:
Musik: 5 Sterne
Instrumentalisierung: 5 Sterne
Stimmen: 4,5 Sterne
Abwechslung: 5 Sterne
Hörspaß: 4,5 Sterne