Now What ?!

Inhaltsverzeichnis
Black

Back To The 80´s: Just The Way You Like It

Metal

Powerwolf – Wake Up The Wicked

Musik

D´Artagnan – Herzblut

DIE RÜCKKEHR DER ALTEN RECKEN!

Die Band:

Seit 1968 zählt die britische Rockband Deep Purple zu den Urgesteinen des Hard Rock. Mit Ritchie Blackmore und Jon Lord brachte Deep Purple zwei der größten Rockmusiker hervor. Gitarrist Blackmore wandelt heute auf Solopfaden, Organist Jon Lord starb im Juli 2012, war aber seit 2002 auch nicht mehr bei Deep Purple dabei. In den 70ern schuf die Bands Hits, die zeitlos sind und noch heute ein Lächeln auf das Gesicht eines jeden Rockfans zaubern: „Smoke On The Water“, „Child In Time“ oder „Highway Star“ waren prägend für eine ganze Generation nachfolgender Musiker. Seit 2002 ist die Band in der achten Besetzung unterwegs, die aus Ian Gillan (Gesang), Steve Morse (Gitarre), Roger Glover (Bass), Don Airey (Hammond-Orgel) und Gründungsmitglied Ian Piece (Schlagzeug) besteht.

Das Album:

Das Jahr 2013 ist eindeutig das Jahr der alten Recken. David Bowie legt ein tolles Comebackalbum vor, Black Sabbath kündigen für Juni ein neues Album an und jetzt legen Deep Purple acht Jahre nach ihrem letzten Album „Rapture Of The Deep“ ein neues Album vor.

Und für dieses Album hat man sich viel vorgenommen. Als Produzent wurde Bob Ezrin ausgewählt, der mit Alice Cooper, Kiss und vor allem mit dem legendären Pink-Floyd-Album „The Wall“ große Erfolge feiern konnte. Beste Voraussetzungen für die Alt-Herren-Riege, um nochmals einen großen Wurf zu landen. Schon die erste Single mit dem augenzwinkernden Titel „All The Time In The World“ hat Lust auf das neue Album gemacht. Ein Song im Midtempo-Bereich, der durchaus Hitcharakter hat.

Jetzt liegt „Now What?!“ vor und man kann feststellen, das das Album kein zweites „Smoke On The Water“ beinhaltet. Das war aber auch nicht zu erwarten. Was man aber feststellen kann: Bob Ezrin hat einen verdammt guten Job gemacht und die Ü60-Band zu lange nicht mehr gehörten Leistungen angetrieben. Das aktuelle Album ist ohne Zweifel das beste seit „Perfect Stranger“ aus dem Jahr 1984. Vor allem Ian Gillan erlebt trotz seiner 68 Länze einen dritten Frühling. Allein sein Schrei beim letzten Titel „Vincent Price“ ist das ganze Album wert.

Aber auch die anderen Titel wissen zu gefallen. Nach einem gut zweiminütigen Intro kommt „A Simple Song“ hart, laut und ungeschliffen daher. Ein starker Opener, der die Neugier auf das Album weiter anheizt. Und der Hörer wird nicht enttäuscht. „Weirdistan“ oder „Aprés Vous“ sind typische Deep-Purple-Rocker, die angenehm frisch klingen. Bei „Out Of Hand“ und „Uncommon Man“ spürt man die Handschrift von Produzent Bob Ezrin besonders. Die beiden längsten Stücke kommen sehr orchestral daher, wobei gerade „Uncommon Man“ durch eine starke Gitarre zu Beginn überzeugen kann, die in ein mittelalterliches Szenario gipfelt.

Mit „Hell To Play“ haben Deep Purple einen satten Rocker auf dem Album, von dem sich viele junge Bands noch eine Scheibe abschneiden können. Eine ordentliche Hammond-Orgel und Ian Gillans unverwechselbare Stimme machen diesen Song zu einem echten Highlight. Auch das folgende „Body Line“ macht Spaß, klingt ein wenig nach Van Halen und gipfelt in einem tollen Gitarrensolo. Auf eine Zeitreise nehmen Deep Purple den Hörer dann auf „Blood From The Stone“ mit. Wenn man es nicht besser wüsste, denkt man, das die Doors ein Comeback feiern. Starke Nummer mit ganz unterschiedlichen Einflüssen.

Trackliste:

01 – A Simple Song

02 – Weirdistan

03 – Out Of Hand

04 – Hell To Play

05 – Body Line

06 – Above And Beyond

07 – Blood From A Stone

08 – Uncommon Man

09 – Aprés Vous

10 – All The Time In The World

11 – Vincent Price

 

Fazit:

„Now What?!“ ist ein Album, das viele Fans der Band nicht mehr zugetraut haben. Deep Purple 2013 klingen dank der satten Produktion von Bob Ezrin frisch und zeitlos. Ian Gillans Stimme kommt ausgesprochen gut rüber und Steve Morse Gittarrenspiel ist ohne jeden Zweifel handwerklich perfekt. Auch ohne einen Klassiker wie „Child In Time“ macht das Album durchweg Spaß. Sicher, die Produktion ist routiniert und Deep Purple erfinden das Rockrad nicht neu. Allerdings sucht man Lückenfüller auf dem Album vergeblich und Titel wie „All The Time In The World“, „Hell To Pay“ oder „Vincent Price“ lassen hoffen, dass Deep Purple noch lange nicht am Ende ihrer Reise angekommen sind.

 

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