Wir begrüßen zum Interview die Musikerin Pia Darmstädter, die seit 2011 unter dem Künstlernamen Autumnal Blossom komponiert und ihr zweites Album „Spellbound“ vorstellt, ein origineller Mix aus Prog, Rock, Klassik und Pop.
An wen richtet sich Ihr neues Album „Spellbound“ besonders?
– an Menschen, die sich einem Konzeptalbum widmen möchten, bei dem Musik und Text zu einer untrennbaren Einheit verschmolzen sind und gewissermaßen CD und Buch in einem darstellen.
– an Menschen, die in schwierigen Lebenssituationen sind oder waren, und unter Umständen Antworten für sich in der Musik und in den Texten finden können.
Was ist ein Konzeptalbum?
Als Konzeptalbum bezeichnet man ein Album, dem eine bestimmte Idee, ein Thema oder eine Geschichte zugrunde liegt.
Was ist das Konzept von „Spellbound“ und worum geht es?
„Spellbound“ beschäftigt sich mit den komplexen Themen Liebe, Leidenschaft, Schmerz, Ewigkeit, Erinnerung und Selbstfindung.
Die Texte des Albums bilden ein fiktives Tagebuch, ein Rückblick – es sind Erinnerungen, die vor dem geistigen Auge wieder lebendig scheinen. Ein Tagebuch, in dem sich der Hörer und Leser wiederfinden kann. Dabei sind es vor allem auch die schmerzlichen Erinnerungen und Erfahrungen, die uns prägen könne, die uns zu dem werden lassen, was wir sind.
Durch diese seelischen Grenzerfahrungen kann eine besondere Nähe zu uns selbst entstehen, die zu neuem Lebensmut führen kann. Ein Tagebuch der Hoffnung also – ein Ja zum Leben.
Sie haben die CD in drei Kapitel eingeteilt:
I Transcendence ( Transzendenz )
II Diaries of an estranged voyager ( Tagebücher eines entfremdeten Reisenden )
III Paradise ( Paradies )
Wovon erzählen sie?
„Transcendence“ ist der Auftakt des Albums und besteht aus einem altenglischen Text von Emily Dickinson, der den Flug der Seele in den Himmel beschreibt. Ein faszinierender Text, der mich zu dem weiteren Kapitel „Diaries of an estranged voyager“ inspiriert hat: Erinnerungen, die wie ein Film vor dem geistigen Auge vorüber ziehen, Texte in Form eines Tagebuchs, die ich auf englisch geschrieben habe.
Diese besondere Reise muss natürlich im Paradise enden.
Die Begriffe Transzendenz und Paradies kennt man vor allem aus dem Glauben.
Ist „Spellbound“ ein Album mit religiösem Hintergrund?
Ich selbst glaube nicht an ein Leben nach dem Tod, an Unsterblichkeit oder an das Paradies im religiösem Sinne.
Ich bin auf der Suche nach meinem persönlichen Paradies im Hier und Jetzt, nach dem, was ich wirklich bin und was mich glücklich macht.
Auf dieser Suche begegnen mir sowohl eigene Erinnerungen, als auch die Vergangenheit anderer Menschen und zumindest diese Erinnerungen sind unvergesslich – unsterblich.
Wie würden Sie den Musikstil von „Spellbound“ beschreiben?
„Spellbound“ ist von vielen verschiedenen Musikstilen geprägt. Ich komme ursprünglich aus dem Bereich der klassischen Musik. Als ausgebildete Konzertflötistin verwende ich gerne klassische Instrumente wie Streicher, Klavier, Flöte, Englisch Horn und kombiniere sie mit den üblichen Instrumenten der Rockmusik wie Keyboard, E-Gitarre, Bass und Schlagzeug.
Auf der Suche nach neuen Sounds integriere ich auch gerne mal ausgefallene Instrumente wie beispielsweise die „singende Säge“.
So entsteht ein eigenwilliger, ungewöhnlicher, neuer Sound.
Wie viele Musiker waren an „Spellbound“ beteiligt?
Mit mir haben insgesamt neun Musiker das Album eingespielt.
Als Konzertflötistin ist Ihr Alltag von musikalischen Aktivitäten geprägt. Was bedeutet das Komponieren für Sie?
Wenn ich meine eigenen Songs schreibe, bin ich mir selbst ganz nah. Das Gefühl für Raum und Zeit verschwimmt – ein Hauch von Ewigkeit – ein Stück persönliches Paradies…
Wo kann man sich über Ihr Schaffen informieren?
Auf meiner Website www.autumnal-blossom.de findet man weitere Informationen, sowie zahlreiche Musikvideos zu „Spellbound“ und zu meinem ersten Album „Against the fear of death“.