Powder Blue

Inhaltsverzeichnis
Musik

Saltatio Mortis – Finsterwacht

Musik

Daryl Hall – D

Klassik

Stephan Moccio – Legends, Myths And Lavender

Powder Blue

Inhalt
Vier Menschen kurz vor den Weihnachtsfeiertagen in Los Angeles. Vier Menschen, die nichts voneinander wissen, und dessen Schicksale doch auf tragische und zugleich wundersame Weise miteinander verbunden sind. Da ist der ehemalige Priester Charlie, der ein traumatisches Ereignis nicht überwinden kann, und der sich nun nur noch nach einer Sache sehnt: Dem Tod. Doch Charlie bringt nicht den Mut auf, sich selbst das Leben zu nehmen, und das Einzige was er noch besitzt, sind 50.000 Dollar. So glaubt er, in einer transsexuellen Prostituieren endlich die Lösung für sein Problem gefunden zu haben. Er bietet der Prostituierten sein Geld, wenn diese ihn dafür im Gegenzug erschießt. Doch die Prostituierte ist dazu nicht bereit, und so sucht Charlie weiter nach jemandem, der ihn tötet.

Die Stripperin Rose lebt in ständiger Sorge um ihren kleinen Sohn, der im Sterben liegt. Ihr Vater Jack war 25 Jahre im Gefängnis, und als er nun, mittlerweile schwer erkrankt, aus der Haft entlassen wird, macht er sich auf die Suche nach Rose. Doch als er Rose begegnet, traut er sich nicht, ihr zu sagen, wer er wirklich ist. Und dann ist da noch der junge Bestatter Querty, der einen Hund anfährt, und dadurch die Besitzerin des Hundes, Rose, kennenlernt. All diese Menschen sind verzweifelt, und das Einzige, was Ihnen angelastet werden kann, ist ihr unerschütterlicher Glaube an die Liebe…

Ein bewegender Episoden-Film mit überzeugenden Schauspielern

Der Regisseur Timothy Linh Bui hat sich bei seinem Film „Powder Blue“ klar an bekannten Genrevorbildern wie „L.A. Crash“ oder „11:14“ orientiert. So erinnert Powder Blue allein von der Machart schon stark an „L.A. Crash“ – die gleiche Stadt, ähnliche Einzelschicksale, die Verwundbarkeit und Hoffnung des Einzelnen als Unterton des gesamten Films. Dennoch ist „Powder Blue“ kein billiger Abklatsch erfolgreicher Werke des Genres. Dafür sorgen nicht zuletzt die brillanten Schauspieler, aber auch die Storyline von „Powder Blue“ ist größtenteils sehr gut durchdacht, das Geschehen wirkt zu jeder Zeit glaubwürdig.

Die Handlung setzt mit einem gleichermaßen grotesken wie tragikomischen Ereignis ein: Der Zuschauer sieht den ehemaligen Pfarrer Charlie, wie dieser verzweifelt mit seinem Auto durch die Straßen fährt und Ausschau hält nach jemandem, der sein Leben beendet. Charlie wird mit dem Tod seiner Frau nicht fertig, und sieht den Tod als einzigen Ausweg aus seinem Leid. Auf seiner Suche nach jemandem, der ihn erschießt, begegnet er dem Bestatter Querty, der ihm jedoch, wie zuvor auch eine transsexuelle Prostituierte, seine Bitte nicht erfüllen möchte. Schließlich „verschiebt“ Charlie sein Vorhaben auf eine andere Nacht. Er findet letztlich Hoffnung bei einer Kellnerin, die ihn aus früheren Zeiten kennt und ihm zugeneigt ist.

Nach der Eröffnung des Films, in dem die Figur von Charlie eingeführt wird, beschränkt sich der Regisseur auf die Zeichnung der Charaktere von Rose und ihrem Vater Jack, und als Rose dem Bestatter Querty, der Charlies Wunsch nicht nachkommen wollte, zufällig begegnet, verweben sich die Schicksale der vier verzweifelten und doch hoffnungsvollen Menschen auf tragische Weise zu einem Ganzen, und die Tage vor den Festtagen werden zu einem Wendepunkt im Leben der vier Protagonisten.

Fazit
„Powder Blue“ ist ein Film, der vor allem durch die Besetzung zu einem guten Film wird. Forest Whitaker brilliert einmal mehr in einer Rolle in einem Episodenfilm, und auch Jessica Biel und Ray Liotta überzeugen durch eine glaubwürdige Darstellung ihrer jeweiligen Charaktere. Dem Film ist allerdings anzulasten, dass er des öfteren allzu unpräzise bleibt, etwa bei der Darstellung des Schicksals von Roses Sohn oder bei der Schilderung der Motive für Charlies Handeln und seine Verzweiflung. Darüber hinaus wirken einige Momente der Inszenierung relativ kitschig.

Sicher ist „Powder Blue“ nicht der beste Film des Genres, dennoch ist er ein sehenswerter „Streifen“. Lediglich das Marketing für den Film irritiert gründlich: Hier wurde versucht, durch den Tod von Patrick Swayze zusätzliche Zuschauer und Käufer für die DVD zu gewinnen – die DVD-Version des Films wurde mit „Der letzte Film mit Patrick Swayze“ beworben, obgleich dieser im Film nur eine unbedeutende Nebenrolle als Stripclub-Besitzer innehat. Wer sich hiervon nicht abschrecken lässt, wird letztendlich mit einem soliden Film belohnt.

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