Prince – For You
- For You
- In Love
- Soft And Wet
- Crazy You
- Just As Long As We’re Together
- Baby
- My Love Is Forever
- So Blue
For You, das Debutalbum
Das ist es nun, For You, das Debutalbum des kleinen Mannes aus Minneapolis, das 1978 veröffentlicht wurde. Die damalige Welt der amerikanischen Popmusik war vor allem von Soul und Funkbands wie den Temptations, Earth Wind And Fire etc. geprägt, die einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den frühen Prince gehabt haben dürften. Wenn man dieses Frühwerk mit späteren Meisterwerken wie 1999 oder Purple Rain vergleicht, merkt man hier ganz deutlich, dass Prince noch auf der Suche nach seinem eigenen musikalischen Profil war. Insgesamt wirkt er noch etwas schüchtern und unsicher und er traut sich auch nicht einmal richtig in die Vollen zu gehen, so sind im Grunde alle Songs auf For You Liebeslieder im Mid-Tempo-Bereich. Über allem schwebt eine leider viel zu seichte Produktion, zwar sind alle Instrumente vom Prinzen selbst eingespielt und produziert worden, doch ist sein Sound noch viel zu beliebig, als dass der wirklich begeistern könnte. Des Weiteren kommt auf diesem frühen Werk sein dynamischer Funkgitarrensound noch nicht so wirklich zur Geltung, sondern verharrt irgendwo im Hintergrund und lässt seichten Discobeats den Vortritt. Auch lyisch ist mir die Platte einfach zu seicht, zwar ist bekannt, dass Prince gernen anzügliche Texte zum Thema Liebe, Sex und Zärtlichkeit verfasst, doch hier kommt er nicht über Kuschelrock-Niveau hinaus. Somit dürfte das Album vor allem für frisch verliebte Teenager sein, die im Moment eh gerade etwas besseres zu tun haben, als sich anspruchsvoller Musik zu widmen.
Dennoch gibt es auch auf dem Debut den ein oder anderen gelungenen Song, den höchsten Ohrwurmcharakter hat immer noch die Liebesballade „Soft And Wet“, die vom plakativen Titel abgesehen, eine ziemlich soulige Atmosphäre zaubert und ihre beste Wirkung in den späten Abendstunden entfalten kann.
Es sollte noch ein paar Jahre Dauern bis Prince es zum international gefeierten Megastar schaffte und mit Superhits wie „Purple Rain“ und „Little Red Corvette“, die Bühnen dieser Welt eroberte. Doch schon auf seinem Erstlingswerk zeichnete sich sein großes Talent ab, das nur noch geschliffen werden musst, sodass der Rohdiamant zu einem strahlenden Brillianten werden konnte.
Fazit
Man merkt dem Debutalbum von Prince an, dass er damals noch mitten in seiner Entwicklungsphase steckte, so ausgereift wie spätere Werke ist For You lange nicht. Auch handelt es sich bei fast allen Songs um Liebesballaden, in dem Prince sich von einer Schnulze zur anderen nölt. Sein berühmter Funksound steckt hier noch in den Kinderschuhen, tanzbare Discobeats regieren das Feld. Dieses Werk klingt leider noch recht beliebig und nicht wirklich nach Prince, daher ist das Album nur für hardecore Prince-Fans zu empfehlen.