Qi Gong – Der fliegende Kranich

Inhaltsverzeichnis
Musik

Matthias Reim – Zeppelin

Musical

Back To The 80´s: Chess

Musik

Michael Kiwanuka – Small Changes

Hinterthür/Schillings: Qi Gong – Der fliegende Kranich: Die selbstheilende Kraft meditativer Bewegungsübungen

Nur Fliegen ist schöner

Der Vorteil asiatischer Bewegungskunst liegt zu einem großen Teil darin, dass diese die ganzheitliche Erfahrung des Menschen in den Vordergrund stellt. Auch wenn der Begriff ganzheitlich von Vielen falsch verstanden oder interpretiert wird, so kann man damit doch etwas verdeutlichen. So wie nämlich der westliche Fitnessorientierte sich hauptsächlich an äußeren Merkmalen wie Schönheit oder Schlankheit orientiert, so setzt der asiatische Bewegungskönner neben den zahlreichen (bewiesenen) physiologischen Schwerpunkten gleichzeitig immer auch emotionale und geistige. Ein ganz entschiedener Aspekt der Lebendigkeit, der besonders beim Qi Gong, der wohl ältesten, weil ursprünglichsten Form der asiatischen Bewegung zum Tragen kommt.

Das Qi steht in diesem Fall für die universelle Energie des Daseins, die mit Worten niemals hinreichend erläutert werden kann, dafür mit dem inneren Empfinden umso besser nachgespürt werden darf. Gong heißt einfach übersetzt so viel wie Bewegung, womit wir schon den Clou dieser Kunst bekannt gemacht hätten: Das In-Bewegung-Bringen des Qi, also der existentiellen Energie.

Die positiven Auswirkungen spürt jeder Praktizierende nach nur wenigen Minuten; wer intensiv und mit profundem Hintergrundwissen an die Sache herangehen möchte, dem sei der als Klassiker fungierende fliegende Kranich empfohlen, der mittlerweile zum achten Mal vom Windpferd-Verlag aufgelegt worden ist. Die beiden deutschen Autorinnen beschreiben darin nicht nur ihren eigenen Lebensweg, der sie zum Qi Gong geführt hat, sondern bieten eine umfassende Generalübersicht: behandelt werden Geschichte, Hintergründe, Wirkungsweisen der Bewegungskunst und darüber hinaus eine Einleitung in so zentrale Begriffe wie Meridiane oder Yin und Yang – also ein erhellender Blick in die ehrwürdige Traditionelle Chinesische Medizin (TCM).

Besonders im Mittelpunkt stehen die sechs Übungsfolgen des fliegenden Kranichs, einem der vielen Symbole, die im ganzheitlich verstandenen Energiesystem Chinas Langlebigkeit, Grazie, Anmut, Geschmeidigkeit, Leichtigkeit und Gelöstheit ausdrücken. Und genau so wie dieses Tier es in der Natur vorlebt, so haben es diese Bewegungsformen auf eben jene Merkmale abgesehen, die damit repräsentiert werden. Aber Vorsicht: Die Formen sind lang und teilweise kompliziert und verlangen ein gutes Maß an Ausdauer und Genügsamkeit. Da jede Bewegungsfolge klar und deutlich beschreiben und bebildert ist, kann man hier auch aus dem Buch lernen, wobei man sagen muss, dass es praktikabler gewesen wäre, Bild und Text zusammenzufügen als – wie hier geschehen – versetzt zu präsentieren.

Neben dem Hauptinteresse der praktischen Übungen gefällt dieses Buch vor allen Dingen aufgrund der authentischen Darstellung der Autorinnen, der alltagsbezogenen Erklärungen und der umfassenden Darstellung. Selbst die Ansätze der Energiefelder des Menschen sind gewinnbringend eingebracht.

Fazit:

Wie der Kranich ist dieses Werk ein wahrer Klassiker, der leicht und mühelos durch die Welt gleitet – ein tolles Buch. Abzüge gibt es nur im Rahmen der Atemmethodik, die leider die verschiedenen Atemtypen noch nicht mit einbezieht (siehe dagegen Frieder Anders) und die etwas veralteten Fotos (von 1989), die man in der achten Auflage bestimmt mal erneuern hätte können. Ansonsten aber ein rundum gelungenes, sehr ganzheitliches Werk, das entsprechend goutiert wahre Wunderwerke vollbringen wird. Probieren Sie es aus!

 

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