KURZ, LAUT, UNGEHOBELT – SO ENTSTEHEN MEISTERWERKE!
Die Band:
Die Gitarristen Kerry King und Jeff Hannemann gründeten 1981 im kalifornischen Huntington Park die Trash Metal Band Slayer. Mit dem Bassisten Tom Araya wurde gleichzeitig auch ein Sänger gefunden. 1983 erschein das Debütalbum „Show No Mercy“. Der große Durchbruch gelang drei Jahre später mit dem Album „Reign in Blood“. Zusammen mit Metallica wurden Slayer zum Vorreiter des Trash Metal. Das achte Album „God Hates Us All“ erschien genau am Tag der Anschläge von New York. Im Mai 2013 starb Jeff Hannemann und wurde durch Gary Holt ersetzt. 2015 wurde das letzte Album „Repentless“ veröffentlicht. Seit 2018 sind Slayer auf großer Abschiedstour, die im Verlauf des Jahres 2019 zu Ende gehen soll.
Das Album:
Nach zwei Alben bei einem Untergrund-Label, sprach ein junger Produzent namens Rick Rubin die Band an. Rubin war mit dem HipHop-Label „Def Jam“ gerade an den Start gegangen und sah sie auf einem Festival. Fasziniert von der schier unglaublichen Aggressivität und Intensität, mit der Slayer zu Werke gingen, nahm er die Musiker unter Vertrag.
Im Gegensatz zu den vorherigen Alben konzentrierten sich die Musiker hier auf überwiegend kurze und schnelle Tracks, die den Hörer einfach nur schwindelig machen. Mit einer Spielzeit von nicht einmal einer halben Stunde ist „Reign in Blood“ ein überaus rascher, aber umso heftiger Genuss. Wegen der unglaublichen Spielfreude ist das Album vollkommen zurecht ein Meilenstein des Heavy Metal geworden. Zudem ist es das erste Werk von Slayer, das sich in den Charts platzieren konnte.
„Reign in Blood“ ist voll von rasanten Höhepunkten, von denen „Necrophonic“ mit einer Länge von nicht einmal zwei Minuten der kürzeste Titel ist. Es ist einfach unglaublich, mit welcher Wucht Tom Araya dem Hörer die Lyrics hier nur so um die Ohren knallt.
Mit dem fast fünfminütigen „Angel of Death“ (dem längsten Song des Albums) eröffnet ein überaus kontrovers diskutierter Song den Longplayer, der bis heute als der Slayer-Song schlechthin gilt. Der Titel beschäftigt sich mit dem KZ-Lagerarzt Josef Mengele, der im englischsprachigen Raum den Spitznamen „Angel of Death“ besitzt, und dessen Menschenversuche.
Lässt man sich einmal auf Slayer ein, kann man sich der Wucht der Melodien kaum entziehen. Knüppelharte und rasante Riffs peitschen den Hörer um die Ohren, das einem Hören und Sehen vergeht. Das ist wahrlich der Stoff, aus dem Meisterwerke gemacht sind.
Trackliste:
01 – Angel of Death
02 – Piece by Piece
03 – Necrophonic
04 – Altar of Sacrifice
05 – Jesus Saves
06 – Criminally Insane
07 – Reborn
08 – Epidemic
09 – Postmortem
10 – Raining Blood
Fazit:
Auch nach mehr als dreißig Jahren hat „Reign in Blood“ nichts von seiner Faszination verloren. Das Album war der Grundstock dafür, dass Slayer neben Metallica zu den Helden des Trash Metals wurden. Doch wo Metallica sich im Laufe der Jahre einem breiteren Publikum öffneten, blieben Slayer sich und ihren Wurzeln treu. Der Erfolg gab ihnen recht und gipfelte in zahlreiche Grammynominierungen. Eines steht definitiv fest: „Reign in Blood“ darf in keiner halbwegs gut sortierten Metalsammlung fehlen.