Riding a Black Unicorn…

Riding a Black Unicorn… von Aurelio Voltaire

Viele werden mit dem Namen Voltaire wohl jemand anderen verbinden, hierbei handelt es sich um den Amerikaner Aurelio Voltaire, der sich hierzulande noch wenig Bekanntheit erfreuen kann.

Dabei ist er ein echtes Multitalent: Diverse Bücher über die Gothic-Kultur, 8 Studio-Alben,  Animationen, Comics und mehr hat er in seiner Laufbahn zustande gebracht. „Riding a Black Unicorn…“ ist das achte Album Voltaire’s und das erste, dass er unter seinen vollen Namen „Aurelio Voltaire“ veröffentlicht, zuvor beschränkte er sich auf „Voltaire“.

Die drei Punkte kürzen den eigentlichen Namen des Albums, „Riding a Black Unicorn Down the Side of an Erupting Volcano While Drinking from a Chalice Filled with the Laughter of Small Children!“, ab.

Titelliste

  1. Riding a Black Unicorn…
  2. Innocent
  3. The Mechanical Girl
  4. The Straight Razor Cabaret
  5. Don’t Go by The River
  6. Cathouse Tragedy
  7. The Dirtiest Song that Ain’t
  8. Oh Lord (Wake the Dead)
  9. When the Circus Came to Town

Das Album

Obwohl Voltaire Anhänger und Fachmann der Gothic-Kultur ist, ist seine Musik keine diabolisch böse, wie der Stereo-Typ des Goth’s vermuten lässt, sondern eine beschwingte Mischung aus Folk und Jazz, die sich nur schwer eingliedern lässt. 

Akustik-Gitarre, Violine, Geige, Schifferklavier, und alles, was zur Jazz-band gehört, finden sich in diesem Album wieder. Die musikalische Untermalung ist abwechslungsreich und an die jeweiligen Lieder angepasst, sodass auch die zu hörenden Instrumente und Klänge von Lied zu Lied differieren. 
Voltaire glänzt mit seinen abwechslungsreichen Texten, mal ernst und tiefgründig, mal absurd bösartig. Im Titeltrack „Riding a Black Unicorn…“ lädt Voltaire seinen Zuhörer ein auf die wilde Reise, die dieses Album ist.

„Innocent“ ist eine tröstende Botschaft an alle, die Mobbing ausgesetzt sind und von anderen unterjocht werden. In „When the Circus Came to Town“ schwelgt Voltaire in seinen Kindheitserinnerungen an den Zirkus und sehnt sich nach dieser für ihn wichtige Zeit zurück.

„Oh Lord (Wake the Dead)“ ist eine Kritik am Glauben, dass Gottes Richtspruch eines Tages jedem sein rechtes Urteil gibt, und man deshalb zu Lebzeiten alles über sich ergehen lassen muss, ohne selbst was dagegen zu tun.

„The Mechanical Girl“ und „Don’t Go by the River“ sind fantasievolle Erzählungen von fiktiven Ereignissen, die in  ihrer Botschaft und Komposition nicht zu unterschätzen sind.

Dass Voltaire auch  zynisch und bösartig sein kann, zeigt er in „The Straight Razor Cabaret“ (eine Erzählung von einem Kabarett mit irren Animateur, der sein Publikum angreift, wenn es nicht lacht) und „Cathouse Tragedy“ (einer Vorstellung eines Slum-Bordell, dass voller düsterer Gestalten ist) die für manch einen die Grenze des guten Geschmacks überschreiten dürften.

Besonders skurril wird es in „The dirtiest Song that Ain’t“, in dem Voltaire immer den letzten Teil einer Zeile auslässt und den Zuhörer sich das jeweilige Wort denken lässt, um so einen jugendfreien und doch anzüglichen Inhalt zu erschaffen.

Markant an Voltaire ist seine vielfältige, raue und doch freundliche Stimme, mit der der Herr gut umzugehen weiß. Besonders „Oh Lord (Wake the Dead“) spiegelt sein großes Gesangstalent wieder, das von tief und unheimlich bis hoch und klar rangiert.

Fazit

„Riding a Black Unicorn…“ ist ein tiefgründiges und unterhaltsames Album. Voltaire überzeugt mit seiner Stimme auf ganzer Linie und brilliert mit Texten von unterschiedlichstem Inhalt.

Wer Jazz und Akustik Musik mag, ist hiermit gut beraten. Wem laute und vordergründige Musik lieber ist, sollte zumindest mal in die Highlights „Riding a Black Unicorn…“ und „Oh Lord (Wake the Dead)“ reinhören, und wenn es nur zur Horizonterweiterung dient.

Voltaire’s Musik macht Spaß und steckt voller Kreativität, die den Zuhörer zu den unterschiedlichsten Gedanken anregen.

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