Soft Cell – Cruelty Without Beauty
- Darker Times
- Monoculture
- Le Grand Guignol
- The Night
- Last Chance
- Together Alone
- Desperate
- Whatever It Takes
- All Out Of Love
- Senstation Nation
- Caligula Syndrome
- On An Up
Cruelty Without Beauty, das Comebackalbum
18 lange Jahre mussten Soft Cell-Fans auf das Comeback ihrer Lieblinge warten. In den vielen Jahren zwischen 1984 und 2002 gingen Marc Almond und Dave Ball eigenen Projekten nach. So startete Marc Almond nach der Auflösung der Band eine recht erfolgreiche Solokarriere und Dave Ball macht mit dem Projekt The Grid weiter. Zwar gab es schon vorher immer mal wieder Gerüchte über eine Reunion, doch bis auf einen Remix Dave Balls der Marc Almond-Single „Waifs And Strays“ im Jahr 1991 trugen diese Ambitionen leider keine Früchte.
Im Jahr 2002 angekommen klingen natürlich auch Soft Cell jetzt viel moderner, vom ursprünglichen Minimalsound der frühen Jahre ist nicht mehr viel übriggeblieben. Leider klingt auch Marc Almonds Stimme nicht mehr so kraftvoll wie damals, er singt jetzt um einiges höher und dieses bestimmte Timbre, dass er einst hatte, ist einfach nicht mehr da. So fehlt schon jetzt eine Menge vom ursprünglichen Geist der Band, doch auch musikalisch klingen Soft Cell im Grunde nicht mehr nach Soft Cell, was jetzt nicht heißen soll, das die hier dargebotene Musik schlecht ist, nein, sie klingt nur anders. Meiner Meinung leidet das Album an den selben Symptomen wie so viele andere moderne Synthpopveröffentlichungen auch, die Musik ist viel zu glatt produziert, es finden sich kaum Ecken und Kanten mehr, wo sind sie hin die vielen kleinen „Fehler“ der damaligen Alben, die der Musik so einen authentischen Charakter verliehen haben, die sind wohl irgendwo im Studio untergegangen. Das, was hier geboten wird, ist gute Popmusik, nicht mehr nicht weniger.
Zu den eingängigsten Songs gehört u.a. das doch recht gut gelungene „Monoculture“, in dem die Band die Wegwerfgesellschaft unserer Zeit kritisiert. „Le Grand Guignol“ spielt auf das gleichnamige Theater an, in dem es damals im 19ten Jahrhundert so allerlei groteske Gestalten zu bewundern gab, musikalisch recht gut umgesetzt, vermittelt das Stück sehr gut diese Art von Atmosphäre.
Auch gelungen sind „Last Chance“, das vom Sound her auch gut von Erasure stammen könnte, und Soft Cell hier mal einen Gang runter schalten und mal einen Song in Balladenmanier vortragen.
Fazit
Cruelty Without Beauty ist Soft Cells langerwartetes Comebackalbum aus dem Jahr 2002, das zwar nicht an die alten Erfolge der Band anknüpfen kann, aber dennoch modern produzierte Popmusik zu bieten hat, die auch Menschen gefallen könnte, die zuvor mit Soft Cell nocht nicht viel am Hut gehabt haben.