State of Play – Stand der Dinge
Inhalt
Ein junger Washingtoner Politiker und ein Enthüllungsjournalist werden binnen kürzester Zeit in eine Reihe rätselhafter Morde verwickelt, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Die beiden unterschiedlichen Charaktere kennen sich bereits aus gemeinsamen Universitätszeiten, und bisher war der Journalist Cal McCaffrey immer bemüht, seinen Freund Collins aus der Schusslinie der Medien herauszuhalten. Collins wird als vielversprechender Kandidat für „höhere Ämter“ gehandelt, und im Komitee für Verteidigungsausgaben konnte er sich bislang meist positiv profilieren.
Doch dann stirbt seine Assistentin scheinbar durch einen Unfall in einem U-Bahn-Tunnel, als sie von einem Zug erfasst wird. Die Behörden versuchen, den Tod von Collins Assistentin zunächst als tragischen Unfall oder Selbstmord „abzuhaken“ und unter den Teppich zu kehren. Doch Cal McCaffrey glaubt nicht an die Geschichte eines Unfalls oder eines Suizids und beginnt, auf eigene Faust Recherchen anzustellen. Auf der Suche nach einem vergleichsweise kleinen Skandal kommt Cal schließlich einem Komplott besorgniserregenden Ausmaßes auf die Spur…
Ein klassischer Thriller über Verschwörungen und Skandale in den besten Kreisen
Der Regisseur Kevin MacDonald wagte sich mit „State of Play“ an das Remake einer britischen BBC-Produktion, die im Jahr 2008 auch als Miniserie im deutschen Fernsehen bei ARTE unter dem Titel „State of Play – Mord auf Seite eins“ ausgestrahlt wurde. Deshalb mag dem einen oder anderen Zuschauer die Handlung vielleicht auch schon etwas bekannt vorkommen, zumal es sich vereinfacht gesagt bei „State of Play – Stand der Dinge“ um eine relativ klassisch erzählte „Journalist deckt große Verschwörung auf“-Geschichte handelt. Dennoch hat Kevin MacDonald es geschafft, mit „State of Play – Stand der Dinge“ einen Film zu machen, der trotz Massenkompatibilität und „Blockbuster-Anspruch“ über 132 Minuten einen gleichbleibend hohen Anspruch halten kann, allerdings hätte teilweise bei der Verwendung von Klischees noch deutlich gespart werden können.
Im Vorfeld sorgte der Film für Wirbel, da der ursprünglich für die Hauptrolle vorgesehene Brad Pitt kurz vor Beginn der Dreharbeiten „absprang“. Russell Crowe übernahm daraufhin die Hauptrolle des Journalisten Cal McCaffrey. Im Nachhinein sollte sich dies wohl als Glücksgriff erweisen, denn nach Ansicht der meisten Kritiker war Russell Crowe für die Rolle des „zerknautschten Hippie-Journalisten“ die deutlich bessere Besetzung als der „Schönling“ Brad Pitt. So erzählt „State of Play – Stand der Dinge“ die Geschichte eines Journalisten auf der ständigen Suche nach der Wahrheit, der auf der Suche nach einem „kleinen Skandal“ immer tiefer in einen Sumpf aus Korruption, Betrug, Sex und falsch verstandener Loyalität gerät.
Fazit
„State of Play – Stand der Dinge“ bietet gute 2 Stunden lang solide Thriller-Unterhaltung im amerikanischen Stil mit furiosem Finale. Für Freunde anspruchsvoller, minimalistischer Filme europäischer Prägung wirkt dieser Film deshalb sicher auch etwas überladen und an manchen Stellen „übertrieben“, wozu (leider) auch die häufig zitierten Klischees beitragen. Wer jedoch bereit ist, sich auf den Film einzulassen, und Vorurteile dabei einmal außen vor zu lassen, wird mit solider Unterhaltung belohnt werden, was nicht zuletzt den beiden überzeugenden Hauptdarstellern Russell Crowe und Ben Affleck zu verdanken ist.