Stiftung Insel Hombroich: Museum und Raketenstation
Das Buch ist im Jahre 1998 im Selbstverlag herausgekommen. Es ist 224 Seiten dick.
Die Kunstorte
Die Stiftung Insel Hombroich verseht sich in ihrem Selbstverständnis als Trägerin eines „Kulturraumes“ oder „Kulturlabors“. Das Freiluftmuseum Insel Hombroich liegt im Neusser Stadtteil Hombroich. Seit 1982 gibt es dort ein Ensemble aus Natur, Gebäude (wie beispielsweise Ateliers) sowie Sammlungsstücken = Kunstexponate.
Die Langen Foundation liegt genau auf der anderen Straßenseite, also praktisch gegenüber. Die Kunststiftung hat ihr Kunst- und Ausstellungsgebäude auf dem Gelände der ehemaligen NATO-Raketenstation. Der japanische Architekt Tadao Ando gestaltete den Gebäudekomplex, der im Jahre 2004 eröffnet wurde, neu. Die Ausstellungsfläche beläuft sich auf rund 1.300 Quadratmeter. Es gibt den oberirdischen Ausstellungsbereich des Glasquaders. Eine abgesenkte und trotzdem natürlich belichtete Zone kommt hinzu. Das Museumsgebäude soll sich so gut in den Landschaft eingliedern. Die Langen Foundation zeigt Wechselausstellungen, die beispielsweise aus der Sammlung Viktor und Marianne Lange stammen.
Und nun zum Buch
Beide Museen sind – zumindest in der Theorie – organisatorisch voneinander getrennt und handeln auch unabhängig voneinander. Davon ist in diesem umfangreichen Katalog nur wenig zu sehen.
Nach dem Vorwort der (damaligen sozialdemokratischen) Ministerin für Stadtentwicklung, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Ilse Brusis, und ein paar netten Worten von Walter Briemel beschreibt Kitty Kemr in dem Text „Die Sammlung Museum Insel Hombroich `Eine vorläufige Chronik´“ die Entstehung, quasi die Geschichte der Museumsinsel. Dies ist insofern ganz hilfreich, als daß insbesondere jüngere kunstinteressierte Zeitgenossen sie nicht unbedingt mitbekommen haben dürften. Sie erhalten so eine Vorstellung davon, wie die Sammlung zustande gekommen ist.
In seinem Hauptteil ist das vorliegende Buch aber ein Ausstellungskatalog, der die ausgestellte Kunst präsentiert. Unterbrochen durch kurze Texte der Künstler gibt es hier also jede Menge Bilder. In schwarzweiß und Farbe zeigen sie nicht nur die Gemälde (im weitesten Sinne), sondern auch Architektur, Bildhauerarbeiten und ein wenig von der Landschaft drumherum.
Im ersten Abschnitt des Bildteils wird die Museumsinsel, im zweiten Abschnitt die Langen Fondation vorgestellt. Die technischen Daten zu den Kunstwerken sind den Bildern beigefügt.
Unter optischen Gesichtspunkten ist das Buch sicherlich ansprechend gestaltet. Die Kunst steht hier im Vordergrund. Der Herausgeber verzichtet auf jedes vermeintlich kunstwissenschaftliches Geschwafel. Die Texte, die hier enthalten sind, gibt es in deutscher Sprache wie in englischer Übersetzung.
Ein Fazit
Das Buch mag vielleicht älteren Datums sein. Es lohnt sich aber trotzdem, es sich zu besorgen. Wer Kunst mag, der wird hier eine ansprechende Vorstellung der beiden Ausstellungsstätten bekommen.