Susanne Storck

Zum heutigen Interview begrüßen wir die Autorin Susanne Storck bei Rezension.org

Warum wollten Sie Autor werden?
Ich bin heute noch verblüfft, wie viel Gastfreundschaft ich auf meiner Radtour erlebte. Das hätte ich in Deutschland nicht für möglich gehalten.
Ich wollte vielen Menschen von meinem Abenteuer, das voller Überraschungen war, schreibend erzählen.

Wie sind Sie dazu gekommen?
Ich arbeite als Redakteuin bei einer Tageszeitung, schreibe fast jeden Tag. Da war, nachdem ich so viel erlebt hatte, schnell der Wunsch gereift, meine Reiseerlebnisse aufzuschreiben und zu veröffentlichen.

War es ein schwerer oder einfacher Weg?
Der Schreibprozess war einfach, einen Verlag zu finden, nicht. Das dauerte lange.

Wie sieht ihre Familie Ihre Lust zum Schreiben?
Familie, Freunde und Bekannte finden das ganz prima und freuen sich auf weitere Veröffentlichungen.

Welches Genre interessiert Sie am meisten?
Gut geschriebene Reportagen, Tatsachenberichte, Porträts, Romane und vieles mehr.

Was lesen Sie persönlich?
Ich liebe Krimis, zum Beispiel von Mo Hayder oder Patricia Cornwell; aber auch Romane mit Tiefgang oder richtige Schmöker. Auch Biografien sind spannend, zuletzt las ich die von Eric Clapton.

Was sind Ihre sonstigen Hobbies?
Ich habe keine klassischen Hobbies. Ich radle gerne, treffe Freunde, die ich hin und wieder auch mal bekoche, bin gerne in der Natur, verwandle im Frühjahr und Sommer meinen Balkon in ein buntes Fleckchen Erde.

Was war ihre interessanteste Erfahrung als Autor?
Der Moment, mein erstes Buch zum ersten Mal in den Händen zu halten, war magisch. Den werde ich nicht vergessen. Und ich bereite anderen Menschen Lesevergnügen, das finde ich toll.

Wie waren die ersten Bewertungen durch Freunde und Bekannte?
Durchweg positiv, aber auch kritisch. Meine Freundin hat als erste das gesamte Manuskript gelesen und noch so manche inhaltliche Ungereimtheit und manchen Fehler gefunden.

Worum geht es in Ihrem neuesten Buch?
Mein erstes Buch basiert auf Erlebnissen während einer siebenwöchigen Fahrradtour durch Süddeutschland. Ich fuhr allein immer am Rhein entlang bis zum Bodensee mit nur 400 Euro Bargeld im Gepäck. Ich arbeitete als
Tagelöhner und bettelte zum ersten Mal in meinem Leben. Ich legte insgesamt über 2700 Kilometer zurück.

Warum sollte man das Buch unbedingt lesen? Was ist Ihrer Meinung nach das Besondere an diesem Buch?
Der Alltag bietet jede Menge Abenteuer, man muss sich nur darauf einlassen. Dafür braucht es keine üppig gefüllte Reisekasse. Mit einfachsten Mittel habe ich eine tolle Zeit erlebt. Es ist beispielsweise eben nicht selbstverständlich, ohne Zelt loszuradeln, morgens nicht zu wissen, wo man abends ankommt und nachts auch unter freiem Himmel zu schlafen. Unterm Strich stand die Erkenntnis: Wer Ballast abwirft, wird reich beschenkt.

An wen richtet sich das Buch besonders?
Klar, auch an Radler. Aber nicht nur. Es ist auch für Menschen gedacht, die gerne mal bekannte Wege verlassen, um etwas Neues auszuprobieren. Die mal ohne Zeitdruck und Verpflichtungen in den Tag hinein leben wollen.
Die ihren Urlaub nicht akribisch von Anfang bis Ende durchplanen und die wach durch die Welt spazieren. Die offen sind für Begegnungen und spontane Entscheidungen. Und wer durch die Lektüre nicht aktiv wird, aber viel
Spaß beim Lesen hat, der kommt auch auf seine Kosten.

Wie sind Sie beim Schreiben vorgegangen?
Entsprechend meines Reiseverlaufs habe ich chronologisch Kapitel für Kapitel geschrieben. Als Gedächtnisstütze diente mir mein Reisetagebuch.

Woher nehmen Sie Ihre Ideen?
Das Leben bietet sie.

Kennen Sie Schreibblockaden? Was tun Sie dagegen?
Selten beschleichen sie mich. Dann mache ich etwas ganz anderes, zum Beispiel einen Spaziergang. Oder Seifenblasen, das entspannt schön.

Wie sind Sie auf den Titel gekommen?
Er sollte schräg und doppeldeutig sein. Meine Freundin hatte die Idee für den Titel „Abgefahren“.

Haben Sie das Cover selbst gestaltet?
Das Cover hat meine Verlegerin Nicole Luzar ganz wunderbar gezaubert. Sie bezog mich aber in alle Entwürfe ein, was ich als sehr angenehm empfand.

Gab es professionelle Hilfe durch Layouter, Lektoren, Verlage, etc?
Ja, das ist auch wichtig, wenn ein gutes Produkt entstehen soll.

Kamen Sie über einen Verlag, Selbstverlag, Book on demand, etc. zu der ersten Ausgabe?
Über den Sportwelt Verlag, an den ich eine Leseprobe schickte.

Vermarkten Sie Ihr Buch selbst?
Der Verlag vermarktet das Buch, ich verkaufe außerdem bei Lesungen Exemplare.

Wie geht es weiter?
Weiß noch nicht. Die Idee für ein zweites Buch schlummert in mir, aber es ist noch alles offen.

Was können Sie anderen, jungen Autoren als Tipp an die Hand geben?
An sich und sein Buchprojekt glauben. Einen langen Atem haben und nicht aufgeben bei der Suche nach einem Verlag – einem seriösen Verlag.

Betreiben Sie eine eigene Webseite?
Noch nicht, ist in Planung.

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