EIN WEITERES POP MEETS KLASSIK PROJEKT
Der Sänger:
The Dark Tenor ist das Pseudonym eines Musikers, dessen bürgerlicher Name der Öffentlichkeit nicht bekannt ist. Er soll nach eigenen Angaben eine ausgebildete Tenorstimme haben und in seiner Jugend im Knabenchor Hannover und im Dresdner Kreuzchor gesungen haben. The Dark Tenor inszeniert seine Bühnenshows mit allem, was das Showkonzept hergibt: Samtvorhänge, Nebelwolken, Feuerwerk. Dazu trägt der Sänger ein schwarzes Lederoutfit, Tätowierungen und eine Ledermaske.
Das Album:
The Dark Tenor ist der neueste Versuch ein Crossover zwischen Klassik und Pop zu schaffen, wie es das seit Rondo Veneziano immer wieder gegeben hat. Und so greift auch der maskierte Opernsänger auf die Stilmittel zurück, die ein solches Crossoverkonzept auszeichnen: klassische Arrangements gemischt mit Popkompositionen aus eigener und fremder Feder.
Und das klingt gar nicht so übel. Bekannte Melodien von berühmten Komponisten wie Tschaikowski, Mozart oder Camille Saint-Saësvereinen werden oft nur angespielt und mit gothicartigen Elementen untermalt oder fortgeführt. Das dies nicht kein Reinfall ist, liegt zu einem Großteil an der Stimme des dunklen Meisters, der Titel wie „Misere“, „Ode an die Freude“ oder „A Stranger Like You“ davor bewahrt in die absolute Kitschzone zu rutschen.
Echte Highlights, die man immer wieder hören möchte sind auf dem Album jedoch eher spärlich vertreten. Ein solches ist sicherlich „Rivers Flows On The Edge“, bei dem The Dark Tenor von Komponist und Pianist Yiruma begleitet wird. Auch „After The Nightmare“, das mit Motiven das schon ziemlich strapazierten Tschaikowski-Themas vom Schwanensee arbeitet, kann noch etwas längerfristig gefallen.
Trackliste:
01 – The Beginning
02 – Heart Of Gold
03 – River Flows On The Edge (feat. Yiruma)
04 – Love Is Light
05 – River Of Life
06 – Haunted Hearts
07 – Misere
08 – The Hunger
09 – Ode an die Freude
10 – Like A Hero
11 – After The Nightmare
12 – A Stranger Like You
13 – Lasia ch’io Panga (feat. Angelzoom)
14 – Tag des Zorns (Lakme – Dies Irae)
Fazit:
Echte Klassikfans werden sich auch bei The Dark Tenor eher die Nase rümpfen. Auch wenn der maskierte Tenor stimmlich voll auf der Höhe ist, konnte mich „A Symphony of Light“ nur bedingt überzeugen. Die Mischung aus Pop/Rock und Klassik ist nicht wirklich neu. Auch die klassischen Motive sind die, die man von anderen, ähnlich gelagerten Projekten schon kennt. Hier wäre es schön gewesen, wenn man etwas origineller vorgegangen wäre. Da Musik aber Gott sei Dank Geschmackssache ist, kann jeder Musikfans, der sich auch für die Werke von Adoro oder Il Divo begeistern kann, hier ein Ohr riskieren.