Tankred Stachelhaus: Das Essener Moltkeviertel

Tankred Stachelhaus: Das Essener Moltkeviertel Weltweit einzigartige RaumKunst

Das Heft ist im Jahre 2010 in der Neusser Druckerei und Verlag erschienen. Es umfaßt 32 Seiten. Hier liegt Heft 521 der Schriftenreihe „Kleine Kunststätten“ vor, die vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz herausgegeben wird.

Die Inhaltsangabe

Stachelhaus selbst wohnt in Essen. In einem Rundgang stellt er hier interessante Stationen des Essener Stadtteils vor. Hier geht es nicht, wie in anderen Heften aus der Schriftenreihe üblich, um die Geschichte. Stachelhaus bleibt in der Gegenwart. Er stellt architektonisch interessante Gebäude vor. Unter dem Stichwort „Kunst am Moltkeplatz“ beschreibt er die örtliche Kunst im öffentlichen Raum.

Die Besprechung des Heftes

Das Heft hat den Charakter einer Hochglanzbroschüre. Die Texte und illustrierenden Farbfotographien zeichnen ein idealtypisches Bild, in dem Probleme nicht vorkommen. Allein schon einfache Sachen wie Straßenverkehr, Abfall auf den Straßen, Lärm und ähnliches werden hier ausgeblendet. So gesehen hätte das Heft auch von der Stadt Essen herausgegeben werden können.

Dabei gibt es auch eine andere Sache, die irritiert. Was hebt das Moltkeviertel so aus den Essener Stadtteilen heraus, daß der Rheinische Verein ein eigenes Heft darüber herausgibt? Ist es sein runder Geburtstag, nämlich der einhundertste, das entscheidende Kriterium?

Oder die Zugehörigkeit zur Reformbewegung, die zu Beginn des 20. Jahrhundertes öffentlich in Erscheinung trat?

Nimmt man dies als Maßstab, müßte es beispielsweise auch ein Heft über die Margarethen-Siedlung geben; die Ruhrgebietsstadt Essen hat insbesondere in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durchaus interessante Architektur hervorgebracht, die beschreibenswert ist.

Aber was nicht ist, kann ja noch kommen. Vielleicht macht sich der Rheinische Verein ja noch die Mühe, auch diese Stadtteile vorzustellen.

Ein Wort zum Verein

Den Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz gibt es seit 1906. Seine wesentlichen Ziele sind damit im Namen enthalten. Zu den schützenswerten Objekten gehören Baudenkmäler genauso wie Zeugnisse der Geschichte und die Kulturlandschaft, die vom Menschen gestaltete Landschaft.

Daß das Obere Mittelrheintal zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, sei hier – stellvertretend für vieles andere – als einer der Erfolge des Vereins genannt.  Der Verein tritt dabei auch publizistisch in Erscheinung.

Die Heftreihen Rheinische Kunststätten und Rheinische Landschaften stellen einzelne Denkmäler, Orte und Landschaften vor. Die Zeitschrift Rheinische Heimatpflege bietet viermal im Jahr Aufsätze zu rheinischen Themen.

Ein Fazit

Ich bin mir nicht sicher, welches Fazit ich hier ziehen soll. Das Thema ist sicherlich interessant.

Die Reformbewegung ist aber nicht dermaßen in der Öffentlichkeit bekannt, daß ich spontan wüßte, wem ich dieses Heft empfehlen sollte.

Krupp und die Villa Hügel – bei Themen wie diesen würde mir ein Urteil schon einfacher fallen.

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