ERNEUT EIN GLAUBWÜRDIGER SPIEGEL DER DEUTSCH-DEUTSCHEN GESCHICHTE!
Inhalt:
Das geteilte Dorf Tannbach erlebt auf beiden Seiten die Auswirkungen des Kalten Kriegs. Während Anna von Striesow und Friedrich Erler versuchen, auf der Ostseite eine LPG aufzubauen, paktiert auf Westseite Georg von Striesow mit den Amerikanern. Dabei muss er mit Horst Vöckler zusammenarbeiten, der kurz vor Kriegsende seine erste Frau erschossen hat. Kurz vor dem Mauerbau lernt von Striesow dann Rosemarie Czerni kennen und heiratet das Mädchen aus bürgerlichen Verhältnissen. Unterdessen hängt bei Familie Schober der Haussegen schief. Tochter Christa rebelliert und wird von ihrem Stiefvater in ein kirchliches Erziehungsheim gesteckt.
Darsteller:
Heiner Lauterbach ist Georg von Striesow
Henriette Confurius ist Anna von Striesow
Jonas Nay ist Friedrich Erler
Martina Gedeck ist Hilde Vöckler
Robert Stadlober ist Horst Vöckler
Alexander Held ist Franz Schober
Mercedes Müller ist Christa Schober
Peter Schneider ist Adolph Hermann
Anna Loos ist Rosemarie Czerni
Episodenübersicht:
01 – Schatten des Krieges
02 – Frieden aus Stein
03 – Traum von Frühling
Produktinformationen:
2 DVD‘s
Laufzeit: 285 Minuten
Sprache: Deutsch
Untertitel: keine
Ton, Bild, Farbe: Dolby Digital 5.1, 16:9 – 1.77:1, PAL
FSK: ab 12 Jahre
Fazit:
Die erste Staffel von „Tannbach – Schicksal eines Dorfes“ erreichte sehr gute Einschaltquoten und wurde mit zahlreichen Preisen (u.a. Bambi, Deutscher Fernsehpreis, Jupiter) ausgezeichnet. Da lag es auf der Hand, die Geschichte der geteilten Gemeinde weiterzuerzählen. In den drei Folgen dieser zweiten Staffel geht es nun um den Kalten Krieg, den Mauerbau und um den Prager Frühling. Damit mutiert „Tannbach“ zum ZDF-Pendant der ARD-Serie „Weissensee“, ohne jedoch dessen Klasse zu erreichen.
Die Drehbücher überzeugen, auch wenn bisweilen etwas viel erzählt wird. Die einzelnen Schicksale sind gut dargestellt, nur der Spannungsbogen leidet manchmal unter den recht großen Zeitsprüngen. Auf diese Weise werden manche Ereignisse nur angerissen. Das ist bei „Weissensee“ wesentlich besser gelöst, wo sich eine Staffel mit der jeweiligen Epoche beschäftigt und dadurch die einzelnen Geschichten verdichtet sind.
In der Darstellerriege gibt es ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern aus der ersten Staffel. Allen voran Heiner Lauterbach als Graf Georg von Striesow. Lauterbergs Darbietung ist diesmal etwas differenzierter als in Staffel 1. Jonas Nay, der für seine Darstellung des Friedrich Erler eine Bambinominierung bekommen hat, ist diesmal nur eine kurze Rolle vergönnt. Neu dabei ist unter anderem Anna Loos, die als verheiratete Rosemarie von Striesow erkennen muss, dass eine Frau im Westen ohne ihren Mann nichts wert war. Anna Loos spielt ihre Rolle souverän, ohne überragende Akzente zu setzten. Der gesamte Cast von „Tannbach“ ist in sich gut, bringt aber keine außerordentlichen Leistungen hervor, wie man es schon bei anderen Produktionen dieser Art gesehen hat.
Unterm Strich ist „Tannbach II – Schicksal eines Dorfes“ eine gute Fortsetzung. Fans dramatischer Familienserien vor dem Hintergrund der deutsch-deutschen Geschichte werden auch an dieser Staffel ihre Freude haben. Da ist es nur logisch, dass es noch eine dritte Staffel geben wird, die sich mit dem Fall der Mauer beschäftigen wird.