SOLIDER, SATTER HARDROCK!
Die Band:
Gitarrist Hans Ziller gründete 1972 die Band Cacumen, mit der er insgesamt drei Alben aufnahm. Mit dem Wechsel zur Plattenfirma BMG/RCA ging auch eine Umbenennung einher und die Band nannte sich fortan Bonfire. 1986 erschien das Bonfire-Debüt „Don’t Touch The Light“, dass mit der Ballade „You Make Me Feeling“ einen Hit im Stile der Scorpions enthielt. Auch wenn die Band nie den ganz großen Durchbruch schaffte, etablierten sie sich in der härteren Rockszene. Anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 2010 nahmen sie die Deutsche Nationalhymne auf und erreichten damit einen Platz in den Top 50 der deutschen Singlecharts.
Das Album:
Ein gutes Jahr nach ihrem vielbeachteten Album „Byte The Bullet“ kommt die Rockinstitution mit ihrem nächsten Studiowerk: „Temple Of Lies“ heißt der sechzehnte Longplayer der bayrischen Rocker. Das Line Up ist unverändert, sodass auch der neue Sänger Alexx Stahl wieder mit dabei ist, der für Bonfire auf „Byte The Bullet“ debütierte.
Nach dem atmosphärischen Intro eröffnet der titelgebende „Temple Of Lies“ ein Album, dass die Spielfreude des letzten Album kompensiert hat. Bonfire-Gründer Hans Ziller, der seit 1972 mit der Band aktiv ist, hat hier eine Besetzung gefunden, die richtig viel Spaß am gemeinsamen musizieren hat.
Insgesamt ist „Temple Of Lies“ nicht ganz so heavy ausgefallen, wie der direkte Vorgänger. Dafür frönt die Band dem klassischen Hard Rock. Ein eingängiger Midtempokracher wie „Feed The Fire (Like The Bonfire) weiß ebenso zu gefallen wie ein straighter Rocker im Stil von „Fly Away“. Mit „Comin‘ Home“ sind Bonfire auch auf Balladenseite sehr gut aufgestellt.
Sicher, einen übergroßen Hit wie die Megaballade „You Make Me Feel“ sucht man hier vergeblich. Und wirklich neu oder innovativ ist es nicht, was Bonfire hier anbieten. Doch das muss auch gar nicht der Fall sein. Die Band steht seit jeher für kernigen Hard Rock und hat auf Longplayerseite immer abgeliefert, denn ein richtig schlechtes Album haben Bonfire bisher nicht produziert. Das gilt ohne wenn und aber auch für „Temple Of Lies“.
Viel diskutiert wurde in diversen Fanforen über den fast zwanzigminütigen Bonustrack „Friedensreich 2“. Wie der Titel andeutet, ist der Track eine Fortsetzung, des einminütigen Spaßtracks vom letzten Album. Über Sinn und Zweck eines solchen Titels kann man sicher streiten. Trotzdem sollte man sich die Mühe machen, denn die Collage aus bekannten Stimmen, Zitaten von Hans Ziller und die radebrechenden Deutschversuche von Bassist Ronnie Parkes ist ein hörenswerter Spaß.
Trackliste:
01 – In The Beginning
02 – Temple Of Lies
03 – On The Wings Of An Angel
04 – Feed The Fire (Like The Bonfire)
05 – Stand Or Fall
06 – Comin‘ Home
07 – I‘ll Never Be Loved By You
08 – Fly Away
09 – Love The Way You Hate Me
10 – Crazy Over You
11 – Comin‘ Home (Extended Acoustic Version)
12 – Friedensreich II – The Return Of The Zünsler Into The T.O.L.
Fazit:
Bonfire bleiben sich und ihren Fans treu und legen mit „Temple Of Lies“ ein mehr als solides Album vor. Der direkte Vorgänger „Byte The Bullet“ hat mir zwar etwas besser gefallen, aber eine Enttäuschung sieht definitiv anders aus.