Terlusollogie: Durch typgerechtes Atmen zu mehr Körpergefühl und Gesundheit
Du Sonne, ich Mond
Richtig schön, dass ein studierte Mediziner die Grundlagenwerke der Terlusollogie präsentiert. Natürlich hat es in erster Linie etwas damit zu tun, dass die Mutter von Christian Hagena, Charlotte Hagena, den Begründer der Atemtypenlehre in einer persönlichen Katharsis selbst erleben durfte. Der Reihe nach: Erich Wilk, Bauernkind und Musiker, war von kosmischen Einwirkungen auf die Erde überzeugt und entdeckte in jahrzehntelangen Beobachtungen, dass der Einfluss von Sonne oder Mond (je nach Lichtintensität) beim Zeitpunkt der Geburt einen bestimmten Typ zur Folge hat. Eben ein Sonnen- oder Mondtypen, den man bedingungslos, einfach und schnell anhand der Atembetonung erkennen kann. Wer aktiv einatmet, darf sich dem Mond zugehörig fühlen, umgekehrtes gilt für den Ausatmer.
Diese Erkenntnis, die Wilk eher schüchtern und zurückhaltend formulierte, brachte er in langjähriger Zusammenarbeit Charlotte Hagena bei, die wiederum mit Hilfe ihres Sohnes erstmals Anfang der 1990er Jahre das Licht de Öffentlichkeit suchte und die Begrifflichkeiten so formulierte, wie sie heute Standard sind und wie Hagena Junior sie in seinem Buch, das 2003 erschienen ist, vorlegt. Dazu gehören in Folge der Atemtypen Körperhaltungen, Ernährungsgewohnheiten, Wärme- und Kältezonen des Körpers und sportliche Vorlieben. Eigentlich ein Goldschatz für alle, die sich bewusst mit ihrem eigenen Dasein auseinandersetzen. Doch leider hat der in der Einleitung vor fast zehn Jahren formulierte Wunsch des Autors nach wissenschaftlicher und finanzieller Unterstützung bis heute nur bedingt stattgefunden.
Und das, obwohl der Atemtyp, wie Hagena völlig zu Recht formuliert, ein Naturgesetz ist, etwas, dass jedem Menschen bedingt durch Ort und Zeitpunkt der Geburt gegeben ist. Es ist keine Sache des Glaubens, keine esoterisch-mystische Angelegenheit, sondern eine physiologische Notwendigkeit. Mit entsprechenden Funktions- und Positionsübungen, die Hagena zu Beginn vorstellt, lässt sich schnell und einfach der persönliche Typus feststellen, der im weiteren Verlauf des Buches von allen Seiten durchleuchtet und medizinisch und pädagogisch unterstützt wird.
Hagena, ganz Experten- und Gründerpower, geht aber weiter als die ähnlichen Bücher zum Thema auf den Markt: Hoch- und Niederprozentige, Sporttypen und vor allen Dingen der umfangreiche Bereich der Schwangerschaft, Still- und Kinderzeit zeigen nicht nur seine tiefgreifenden Erkenntnisse in der Thematik, sondern auch seinen medizinischen Hintergrund. So umfangreich kann man sonst nicht in diese Thematik eingeführt werden.
Hagena verzichtet auf allzu ausführliche Erklärungen (die vor allen Dingen im Rahmen der Ernährung etwas nötiger gewesen wären), sondern pirscht mit pragmatischen und alltagstauglichen Hinweisen direkt zum Ziel der Leser. Manchmal ist er dabei etwas streng, wenn er zum Beispiel wie ein Lehrmeister das Ausführen von Körperübungen ohne Fachanleitung (dann finden sie mal auf die Schnelle einen Terlusollogen in ihrer Nähe!) verbietet. Auf der anderen Seite sind seine Details (alle drei Gelenke des Fingers typengrecht zu erklären) ein großer Fundus aus jahrelanger empirische Erfahrung. Auch seine durch Erziehung und Schule erzwungenen falschen Gewohnheitsmuster, mit denen man sich dem eigenen Typen entfernt, sind nachvollziehbar und wichtig.
Fazit:
Hagena darf in direkter Tradition des Gründervaters Erich Wilk zu sehen sein. Er formuliert eine der wichtigsten, elementareren Typengesetze der Spezies Mensch (übrigens sind diese auch bei Tieren zu erkennen, wie Hagena abschließend zurecht formuliert) und bietet zahlreiche praktische Hilfestellungen, wie man den Typen findet und wie man vor allen Dingen gerecht mit und in diesem lebt.
Schlafposition und Körperhaltung, Ernährung und Bewegung sind so elementare Alltagshandlungen, dass eine unbewusst falsche Ausrichtung nicht nur physisch, sondern auch psychisch Schäden nach sich ziehen muss. Das kann hiermit verhindert werden; plus Bonusgeschenk des Himmels: Einführung in das, was jeder eigentlich schon in der ersten Klasse lernen sollte. Uneingeschränkt zu empfehlen!