EIN POLARISIERENDES KONZEPTALBUM!
Die Band:
Die New Yorker Band Dream Theater ist eine der wichtigsten Vertreter des Progressive Metals, der Elemente des klassischen Heavy Metals mit Rockelementen der 1970er Jahre verbindet. Der Durchbruch gelang der Band mit dem zweiten Album „Images And Words“, das in den USA Goldstatus erreichte und noch heute eines der erfolgreichsten Progressive-Metal-Alben ist. Im September 2010 gab es eine gravierende Veränderung in der Besetzung der Band, als Drummer Mike Portony die Gruppe verließ. Mit Mike Mangini wurde jedoch ein adäquater Nachfolger gefunden, so dass die augenblickliche Besetzung aus James LaBrie (Gesang), John Myung (Bass), John Pertucci (Gitarre, Gesang), Jordan Rudess (Keyboards) und eben Mike Mangini besteht.
Das Album:
Kaum ein Rockalbum hat in diesem Jahr Fans und Kritiker so polarisiert, wie das neue Werk der amerikanischen Prog Metaller von Dream Theater. Mit ihrem dreizehnten Studioalbum „The Astonishing“ legen sie ein ungewöhnliches Konzeptalbum vor, dass auf zwei CD’s und einer Spielzeit von mehr als zwei Stunden auf den Hörer zukommt.
„Wir machen nun den nächsten logischen Schritt in unserer Entwicklung“, erklärte James LaBrie die Motivation für dieses Album. Angesiedelt in einer postapocalyptischen Zukunft erzählt das Album die Geschichte einer Gesellschaft, die von einer mittelalterlich-feudalistischen Gesellschaft beherrscht wird. Man wartet auf den Auserwählten, der sich gegen diese Zustände erhebt und das grausame Imperium bekämpft.
In 34 Tracks wird die Geschichte erzählt. Schon früher wurden Bands für solche Konzeptalbem oft von Fans und Kritiker abgestraft (wie Kiss seinerzeit für „The Elder“). Zudem ist es ausgesprochen mutig, in Zeiten, in denen Musik fast ausschließlich online konsumiert wird und oft nur noch einzelne Titel eines Albums downgeloaded werden, ein solches Album auf den Markt zu bringen. Wer hat heutzutage noch die Zeit und die Lust, sich mehr als zwei Stunden mit einem musikalischen Werk zu beschäftigen? Ich hoffe sehr viele, denn es lohnt sich allemal. Dream Theater gehen ihren Weg konsequent weiter. Und ich kann James LaBrie nur zustimmen, wenn er sagt: „Das war das Album, das wir machen mussten.
Natürlich kann man bei einem solchen Werk einzelne Songs nur schwer herauspicken. Das Album funktioniert, weil das Gesamtwerk stimmt. Bemerkenswert ist vor allem die Leistung von James LaBrie, der es schafft, die unterschiedlichen Charaktere der Geschichte differenziert in seinem Gesang darzustellen.
Ein großer Kritikpunkt an diesem Album ist die angeblich fehlende Härte. Wer das Schaffen von Dream Theater schon länger verfolgt, wird feststellen, dass es immer wieder auch sanftere Töne gab. „The Astonishing“ ist ein perfekter Querschnitt aus rockig-progressiven Metaltönen und dem Dound von Bands wie Pink Floyd oder Styx aus den 70ern.
Trackliste CD 01:
01 – Descent Of The Nomacs
02 – Dystopian Overture
03 – The Gift Of Music
04 – The Answer
05 – A Better Life
06 – Lord Nafaryus
07 – A Savior In The Square
08 When Your Time Has Come
09 – Act Of Faythe
10 – These Days
11 – The Houvering Sojourn
12 – Brother, Can You Hear Me
13 – A Life Left Behind
14 – Ravenskill
15 – Chosen
16 – A Tempting Ofter
17 – Digital Discord
18 – The X-Aspect
19 – A New Beginning
20 – The Road To Revolution
Trackliste CD 02:
01 – 2285 Entr’acte
02 – Moment Of Betrayal
03 – Heaven’s Cove
04 – Begin Again
05 – The Path That Divides
06 – Machine Chatter
07 – The Walking Shadow
08 – My Last Farewell
09 – Losing Faythe
10 – Whispers Of The Wind
11 – Hymn Of A Thousand Voices
12 – Our New World
13 – Power Down
14 – Astonishing
Fazit:
Seit vielen Jahren verfolge ich das Schaffen von Dream Theater, die mich mit ihren Alben immer wieder überraschen und mehr als zufriedenstellen. „The Astonishing“ ist mit Sicherheit das ungewöhnlichste Album im Katalog der Band. Es ist ein zweistündiges Konzeptmonster, das sehr viel Aufmerksamkeit verlangt. Die Geschichte mag zwar von Blockbustern wie „The Hunger Games“ inspiriert sein, funktioniert aber so, dass man gerne in die Geschichte eintaucht. Fakt ist, dass dies ein Album ist, um sich mit Kopfhörer und einem guten Whisky auf die Couch zu setzen, um die Musik zu genießen.