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Die Band:
Jacob Kiszka (Gitarre) jammte an der Highschool in Frankenmouth in Michigan mit dem Schlagzeuger Kyle Hauck. Später kamen Jacobs Zwillingsbruder Joshua als Sänger und ihr gemeinsamer jüngerer Bruder Samuel als Bassist dazu. Der Bandname leitet sich von Gretna van Fleet an, einer Bewohnerin ihres Heimatortes, die den Jungs das Okay gab, ihren Namen in leicht abgewandelter Form zu verwenden. Aus zeitlichen Gründen verließ Kyle Hauck die Gruppe und wurde durch Jacobs Schulfreund Daniel Wagner ersetzt. Recht schnell bekam die Band einen Plattenvertrag und debütierte 2017 mit der EP „From The Fires“, die aus dem Stand einen Grammy als bestes Rock Album erhielt. Fortan galten Greta van Fleet als die große Hoffnung der Rockmusik. 2018 erschien ihr erstes reguläres Album „Anthem Of The Peaceful Army“, dass sowohl in den US-Charts, als ich in Deutschland Platz 3 der Charts erreichte.
Das Album:
Nach Erscheinen ihrer umjubelten Debüt-EP sprachen Fans und Kritiker begeistert von der Reinkarnation Led Zeppelins. Und tatsächlich haben sich Greta Van Fleet genau dem Blues- und Hardrock verschrieben, der Ende der 1960er, Anfang der 1970er modern war und der bis heute zeitlos gut ist. Die Arbeiten zu diesem Album begannen bereits unmittelbar nach Veröffentlichung des ersten regulären Longplayers. Und so sollte diese Platte noch 2019 veröffentlicht werden. Doch es kam anders. Eine große Welttournee musste krankheitsbedingt aufgeteilt werden. Nach ihrer Rückkehr hatten die Musiker das Gefühl, das das Album nicht fertig sein. So nutzten sie die zwanghafte Covid-Pause, um intensiver an den Songs zu arbeiten, wobei es auch Materialist, dass, wie „Heat Above“ schon live gespielt wurde.
Die interessante Frage im Vorfeld dieser Veröffentlichung war sicher, ob Greta Van Fleet weiter die Welle als Led-Zeppelin-Klon fahren oder ob sie ihren Sound etwas variieren und eigenständiger werden. Bereits nach dem ersten Hördurchgang kann man mit Freude verkünden: Beides! Greta van Fleet schaffen das Kunststück, sowohl eine Hommage an Jimi Hendrix, Cream und vor allem Led Zeppelin zu erschaffen, als auch eigene Wege zu gehen. Die Songs sind ausgefeilter, was man sicher daran erkennt, dass bei zwölf Titeln und einer Spielzeit von über einer Stunde, wenig wirkliche radiotaugliche Lieder dabei sein. Dafür aber fast schon monumentale Monster wie „Age Of Maschine“ oder „The Weight Of Dreams“, die eindrucksvoll beweisen, warum die Musiker für viele Fans und Kritiker ein Heilsbringer ist. Wie kaum eine andere junge Band schaffen sie es Tradition und Moderne so in Einklang zu bringen, dass man aus dem Schwärmen für die Songs nicht herauskommt.
Das Ziel der Band war es, ein Werk zu schaffen, das als Gesamtwerk überzeugt. Und trotzdem ist es zum Beispiel ein Song wie „Broken Bells“, der für mich ein echter Anwärter für den Rocksong des Jahres 2021 ist. Ein Punkt, der immer wieder diskutiert wird, ist die hohe Stimme von Joshua Kiszka, die von vielen als nervig wahrgenommen wird. Dem kann ich mich nicht anschließen, da ich finde, dass sie perfekt zu dieser Art von Musik passt. Und wer das Glück hat, Greta van Fleet einmal live zu sehen, wird wissen, dass Joshua Kiszka auch auf der Bühne eine unglaubliche Stimme hat.
Trackliste:
01 – Heat Above
02 – My Way, Soon
03 – Broken Bells
04 – Built By Nations
05 – Age Of Machine
06 – Tears Of Rain
07 – Stardust Chords
08 – Light My Love
09 – Caravel
10 – The Barbarians
11 – Trip The Lights Fantastic
12 – The Weight Of Dreams
Fazit:
Greta van Fleet legen mit „The Battle At Gardens Gate“ genau das Album vor, dass man erhofft und erwartet hat. Satter Blues- und Hardrock mit einem kräftigen Einschlag Led Zeppelin und vieler eigener Ideen. Dabei brillieren Perlen wie „Broken Bells“, „Built By Nations“ oder „Heat Above“. Ein unglaublich gutes, komplexes und vielschichtiges Album, dass definitiv zu den Highlights des Jahres 2021 gehört.
Bewertung:
Musik: 5
Instrumentalisierung: 5
Stimme: 5
Abwechslung: 5
Hörspaß: 5