WELTLICHE POP-KLÄNGE!
Die Band:
Die beiden Musiker Erik Macholl und Andreas John waren als Komponisten und Produzenten für Künstler wie Howard Carpendale, The Baseballs oder Yvonne Catterfeld aktiv. Für die No Angels produzierten sie 2008 den Song „Disappear“, mit dem die Mädchenband Deutschland beim Eurovision Song Contest vertrat. 2014 taten sich die beiden unter dem Namen Fahrenhaidt zusammen, um nach eigener Aussage einen Soundtrack zu liefern, der als Ausgleich zum hektischen Leben in der Großstadt dienen soll.
Das Album:
„The Book Of Nature“ heißt nunmehr das Debütalbum von Fahrenhaidt und verbindet elektronische Popmusik, akustische Klänge und Naturgeräusche zu einem medialen Soundteppich. Ein Teppich, der die beiden Musiker in diesem Jahr selbst zum Vorentscheid des Eurovision Song Contest geführt hat, wobei sich die beiden nicht für die nächste Runde qualifizierten.
Das Album beginnt mit dem leisen Prelude „Birth“, in dem schon die beschriebenen Klänge und Tone im Vordergrund stehen. Was folgt ist recht gut gemachte elektronische Popmusik, die zu einem Großteil von Ambientikone Schiller inspiriert ist, ohne dessen Klasse in Gänze zu erreichen. Wo die Musik von Christopher von Deylen neu, anders und inspiriert klingt, beschränken sich Macholl und John darauf, bekannte Trademarks dieser Musik zu verwenden. Das klingt anfangs auch sehr gefällig, besitzt aber keine wirkliche Nachhaltigkeit.
Mit Amanda Pedersen, Alice Merton und der Eurovision-Song-Contest-Gewinnerin Emmelie de Forest haben sich Erik Macholl und Andreas John stimmgewaltige Verstärkung ins Studio geholt. Gerade „Wildfire“ (der Song erinnert ein wenig an Emmelie de Forest’s Siegertitel „Only Teardrops“) und das ruhige „Frozen Silence“ klingen ausgesprochen gut. Jedoch fehlt auf Dauer ein wenig Abwechslung, da sich die Songs allesamt doch recht ähnlich sind. Da für meinen Geschmack auch das Inspirierende fehlt, ruhte mein Finger schon beim zweiten Hören mehrfach auf der Skiptaste.
Trackliste:
01 – Prelude – Birth
02 – Lights Will Guide Me
03 – The River
04 – Wildfire
05 – Frozen Silence
06 – Interlude – Deep Waters
07 – Mother Earth
08 – In The Beginning
09 – Islands Of White
10 – Interlude – Nightfall
11 – There’s A Storm Coming
12 – Chasing The Sun
13 – Interlude – Autumn Leaves
14 – Anima
15 – Rain Open My Eyes
16 – Deep In The Lands
17 – Frozen Silence (Deep Snow Radiomix)
Fazit:
„The Book Of Nature“ ist sicherlich der richtige Soundtrack, um nach der Arbeit ein wenig zu entspannen. Auch als Hintergrundmusik zu einem guten Buch ist das Album durchaus akzeptabel. Ein nachhaltiger und intensiver Hörgenuss stellt sich jedoch nicht ein, da das Album zwar ausgezeichnet produziert wurde, aber den Songs das Besondere fehlt. Stimmlich sind alle drei Damen über jeden Zweifel erhaben. Gerade Emmelie de Forest gefällt mir besonders gut. Zum Ende wird das Album dann ein wenig monoton, so dass ich nur eine bedingte Empfehlung aussprechen kann.