The Football Factory

The Football Factory: Brutal, Kontrovers, Gefährlich

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von John King aus dem Jahre 1996, welcher sich mit der Hooligan-Szene im England der ’80er beschäftigt. Wer hier viele Fußball-Szenen erwartet, ist leider fehl am Platze, denn der Film beschäftigt sich eben gerade nicht mit dem Geschehen auf dem Platz, sondern mit dem, was vor und nach den Spielen außerhalb des Stadions passiert.

Die Story

Der Protagonist Tommy Johnson ist Teil der Chelsea Hooligan Firm Headhunters. Zusammen mit seinen Freunden Bob und Zeberdee lebt er eigentlich nur für das Wochenende und sein Hooligan-Dasein. Gerade die Rivalität des Londoner Clubs Chelsea mit Konkurrent Millwall spornt ihn an. Das Hauptquartier seiner Firm stellt ein Pub dar, in dem er zusammen mit seinen Leuten neben Alkohol auch harte Drogen konsumiert, vor allem aufputschende Mittel wie Koks stehen hier an der Tagesordnung. Einen Kontrast zu Tommys Leben bildet sein Großvater, welcher ihn zwar als seinen Enkel sehr lieb hat, von der heutigen Jugend eigentlich aber nichts empfindet außer Abscheu. Er möchte zusammen mit seinem besten Freund demnächst nach Australien auswandern, weil er es in England und speziell in London, nicht mehr aushält. Sein Enkel Tommy handelt sich in seinem Leben als Fußball Hooligan so einiges an Ärger ein und hinterfragt erstaunlicherweise auch desöfteren sein Handeln. So wird er vom immer gleichen Alptraum geplagt und trifft in einer Szene auch mal einen Aussteiger der Szene. Doch den Ausstieg findet er nicht und handelt sich immer weiteren Ärger ein, was eskaliert, als er sich mit dem Anführer einer rivalisierenden Hooligan Firm anlegt…

Fazit

Ich selbst habe den ursprünglichen Roman nicht gelesen, und kann daher auch nichts zu vielen Kritiken sagen, dass die Verfilmung weitaus schlechter wäre als die Vorlage. Mir hat der Film exzellent gefallen und ich schaue ihn sogar immer noch ab und zu mal an. Es ist einfach die Mischung aus Humor, rasanten Szenen, Action, Gewalt und Drogen, die diesen Film so sehenswert machen. Nicht weil Gewalt  und Drogen glorifiziert werden, sondern weil sie wieder einmal zeigen, wohin das führen und wie es eskalieren kann. Die Zerissenheit des Protagonisten zwischen bürgerlichem Dasein und Hooliganszene ist glaubhaft und tragisch zugleich.

Auch die Nähe zur Fußballszene finde ich interessant, man sieht zwar nicht wirklich eigentliche Spiele, erfährt aber immerhin einiges über die verschiedenen Gruppierungen am Rande des Platzes. Und wenn man sich wie ich für die englische Sprache interessiert, ist das gesprochene Cockney-Englisch einfach nur herrlich. Sollte man etwas mal nicht verstehen, helfen einem da die Untertitel weiter. Abgerundet wird der Film von einem genialen Soundtrack  mit Songs von Bands wie The Streets, The Libertines und vielen anderen.
Nicht zuletzt ist die DVD sehr gut ausgesattet und beinhaltet zahlreiche Extras  wie Audio-Kommentare, deleted Scenes, Making of, alternative Anfangsszenen und einiges mehr.

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