The Football Factory

The Football Factory

Inhalt
Tommy Johnson ist ein Mann, der auf die 30 zugeht und sich von Wochenende zu Wochenende hangelt – aber nicht etwa, um dann auf Partys sein langweiliges Leben hinter sich zu lassen (was nicht heißt, dass er nicht gelegentlich auch auf Partys „die Sau rauslässt“ und versucht Frauen aufzureißen). Im Wesentlichen leben Tommy und seine Hooligan-Freunde jedoch für den Fußball, wobei es ihnen vor allem um die „dritte Halbzeit“ geht: Tommy verabredet sich mit seinen Hooligan-Freunden zu Schlägereien mit verfeindeten Fangruppen, es geht ihm um Gewalt, um „Abenteuer“ und um Spaß der etwas drastischeren Sorte.

So lebt er als typischer „Mann der Arbeiterklasse“, der die nächste anständige Schlägerei kaum erwarten kann. Eines Tages bekommt Tommys Verein Chelsea bei der Pokal-Auslosung den Erzrivalen Millwall zugelost. Während Tommy und seine Freunde sich auf dieses Knallerspiel vorbereiten, muss Tommy immer mehr erkennen, dass sein Leben langsam aber sicher aus den Fugen gerät. Er hat sich bereits vor dem Spiel mit dem Anführer der Millwall-Firma angelegt und wird fortan von merkwürdigen Alpträumen geplagt. Immer wieder versucht Tommys Großvater seinen Enkel dazu zu überreden, gemeinsam mit ihm nach Australien zu reisen – doch Tommy möchte sein bisheriges Leben nicht aufgeben, und so entlädt sich schließlich alles in einem fulminanten Showdown…

Ein zeitloser, kompromissloser Hooligan-Film, den man sich immer wieder ansehen kann
„The Football Factory“ erzählt die Geschichte einer sogenannten „Firma“, einer Hooligan-Gruppe, für die Gewalt normaler Bestandteil des Alltags ist. Dabei markiert Tommy Johnson, der vom bekannten englischen Fußball-Journalisten und Schauspieler Danny Dyer verkörpert wird den Mann, der zwischen einer todlangweiligen bürgerlichen Existenz und einem „Wochenend-Leben“ als gefürchteter Schläger schwankt.

„The Football Factory“ fragt dabei nicht nach den Ursachen der Gewalt, der Film skizziert einfach nur die Ereignisse, und das schonungslos und brutal. Der Regisseur Nick Love versteht es, zu keiner Zeit den moralischen Zeigefinger zu erheben, zeigt jedoch auch auf, welche Motivation Tommy und seine Freunde antreibt, und der Film stellt auch die Frage, ob es „all das“ wirklich wert ist. Der Zuschauer muss darüber letztlich selbst entscheiden, wobei Nick Love sich von Zeit zu Zeit kleine Seitenhiebe und Anspielungen zugesteht, die dafür sorgen, dass das Thema „Polizeigewalt, Eskalation und Selbstbestimmung“ zumindest als Unterton des Films zur Geltung kommt.

Fazit
„The Football Factory“ ist mittlerweile zweifelsohne ein Klassiker, und das aus gutem Grund. In gewisser Weise ist das Werk ein „typisch englischer“ Film, der wie so oft keine Rücksicht auf Konventionen oder gesellschaftliche Normen nimmt. Wer Filme mit Action mag, bei denen aber auch die Rahmenhandlung und die Idee und Intention hinter der Handlung nicht zu kurz kommt, wird „The Football Factory“ lieben.

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