The Texas Roadside Massacre

Wenn sich Klappentext und Film widersprechen
Fünf junge Erwachsene sind laut Klappentext auf dem Weg in ihre Spring Break, landen jedoch in einem kleinen Kaff nahe dem Nirgendwo. Auf der Straße gabeln sie einen verwirrten Jungen auf, den sie zu seinem Arbeitsplatz, der örtlichen Gaststätte Jimmy’s Rib Shack, begleiten. Eine der Hauptprotagonistinnen (Karen) meint, in einer der ebenfalls verwirrt scheinenden Kellnerinnen ihre in diesem Ort verschwundene Schwester wiederzuerkennen; dies stößt nicht auf Gegenseitigkeit. Die Menschen im Ort zeigen kein Interesse an den Problemen der Gestrandeten und verhalten sich äußerst fragwürdig. Als dann noch ein Mann auftaucht, der seit über einem Monat dort festsitzt und dessen Bruder in der Ortschaft verschwand, ist für die Jugendlichen nicht nur klar, dass sie der Sache rund um das Rib Shack nachgehen müssen, sondern plötzlich sind sie auch gezielt auf der Suche nach der verschwundenen Schwester von Karen in dieses Kaff gefahren.

Logik macht Urlaub
Der vorliegende Low-Budget Horrorstreifen, der übrigens im Original lediglich Roadside Massacre betitelt wurde und nur in der DVD-Fassung an den Klassiker mit der Kettensäge (The Texas Chainsaw Massacre) angenähert wurde, strotzt nur so vor logischen Sinnlosigkeiten und Lücken. Dem Zuschauer wird nicht klar, aus welchen Gründen die Teenager in das Örtchen Blueridge (wurde der Name irgendwann im Film nur einmal erwähnt?) gelangen – und wie sie dort nachfolgend vorgehen, ist nicht mehr guten Willens unter die typischen Triebhandlungen eines jeden Horrorfilms zu heften. Wie kann der später erscheinende Junge seit einem Monat in diesem scheinbar nur zwei Einwohner umfassenden Kaff überleben, ohne aufzufallen? Und warum ist das Rib Shack trotz seiner der Darstellung nach so schlechten, gar ekligen Küche dermaßen gut besucht?

Trash weiß zu gefallen
Dass ein Großteil der Schauspieler den Laien aus billigen RTL-Produktionen gleicht, sei einfach großzügig an die Seite gestellt. Denn trotz des unüblich lückenhaften Drehbuchs, – so wahr es denn überhaupt eines gegeben hat – kann ein gewisser Unterhaltungswert nicht geleugnet werden. Unter eigenem Erstaunen muss ich zugeben, ein Eintauchen in die jämmerlichen Figuren ganz unbeabsichtigt vollzogen zu haben. Bei Bediensteten, die ganz offensichtlich einer Gehirnwäsche unterzogen wurden und nicht mehr dem eigenen Willen folgten, zogen sich meine Mundwinkel von anfänglich amüsiertem Grinsen wieder zurück und eine gewisse Spannung entstand. Nämlich – und dies sei den Mitwirkenden sehr positiv angemerkt – kann man bei dieser durch und durch amateurhaften Produktion dennoch Bemühung spüren. Auch Trash ist zu unterteilen in guten und in schlechten. Auch wenn dieser Streifen ernstgemeint war, und davon ist auszugehen, so ist es guter Trash geworden.

Fazit
Das Drehbuch ist ein Witz, die Schauspieler sind zu großen Teilen noch unter Laienniveau und die Produktion zeichnet sich durch Unwissen aus. Diese Lächerlichkeit gerade macht es zu einem Psycho-Horror zwischen Grinsen und Gruseln. Billig aber unterhaltsam, ist die Investition in eine örtliche Videothek für einen ruhigen Abend durchaus zu rechtfertigen.

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