DER MULTIINSTRUMENTALIST!
Der Musiker:
Level Pi ist ein musikalisches Ein-Mann-Projekt des in Köln lebenden Musikers Uwe Cremer. Angesiedelt ist seine Musik im Dunstkreis von Krautrock und Elektronik. Das erste Album „Entrance“ erschien 2006, 2009 veröffentlichte Level Pi das zweite Album „Electronic Sheep“, gefolgt vom Album „Dunkelstunde“ im Jahr 2012.
Das Album:
Seit nunmehr drei Jahren wartet man auf ein neues Lebenszeichen von Level Pi, auch wenn Uwe Cremer in der Zwischenzeit alles andere als untätig war und zwei Alben in Zusammenarbeit mit anderen Musikern heraus gebracht hat: „Sirius Singularcity“ (mit Thomas Rydell) und „2911“ mit Dave Pearson.
Jetzt liegt endlich die brandneue EP „This Burning Part Of Me“ vor und überrascht den Hörer. Wo „Dunkelstunde“ mit langen Instrumentalsongs von bis zu bis dreizehn Minuten Länge gearbeitet hat, kommt diese EP mit überwiegend normalen Songlängen von drei bis vier Minuten daher.
Den Auftakt bildet „Silentium“, eine vierminütge Klangcollage, wie man sie von Level Pi kennt und in der die Themen der folgenden Songs verarbeitet werden. Einmal mehr werden gerade hier Parallelen zu Pink Floyd deutlich.
Track 2 offenbart dann die große Überraschung des Albums, denn zum ersten Mal hat Uwe Cremer mit einem Sänger zusammengearbeitet. „Limit To Your Love“ ist ein knackiger Rocksong, dem der Kanadier Timothy Smith das passende 70er Jahre Kleid verpasst.
Das folgende Instrumental „Abendhimmel“ ist ebenfalls nicht ganz so sphärisch, wie frühere Level-Pi-Songs, aber trotzdem ein echter Treffer.
Mit „Mine“ kommt für mich der Höhepunkt des Albums: Nach einem gut einminütigem Intro geht die Instrumentalisierung auf eine Gitarre zurück und Timothy Smith´s markante Stimme setzt ein. Gänsehaut garantiert, zumal der Song am Ende mit einem wirklich grandiosen a-Capella-Ausklang arbeitet. Mit „Voices In My Head“ folgt die längste Nummer dieser EP. Eine flotte und überaus starke Nummer, die zeigt, welch brillanter Multiinstrumentalist Uwe Cremer ist.
Wer von Timothy Smith´s Stimme noch nicht genug hat, wird mit „Two“ belohnt, einer starken und kraftvollen Ballade mit einem Gitarrenpart, der verdammt nach David Gilmour klingt.
Den musikalischen Schlusspunkt setzt das instrumentale Reprise von „Mine“. Die Hookline des Songs wird abermals aufgegriffen, doch wo zuvor Smith´s Stimme dominierte, steht jetzt das wirklich virtuose Gitarrenspiel von Uwe Cremer im Mittelpunkt.
Trackliste:
01 – Silentium
02 – Limit To Your Love
03 – Abendhimmel
04 – Mine
05 – Voices In My Head
06 – Two
07 – Mine – Instrumental Reprise
Fazit:
War „Dunkelstunde“ sowohl für Rockfans, als auch für Ambientanhänger von Musikern wie Schiller oder Jean-Michel Jahre geeignet, kommt das neue Werk „This Burning Part Of Me“ wesentlich kompakter und rockiger daher. Bei drei Songs wird Multiinstrumentalist Uwe Cremer von dem kanadischen Sänger Timothy Smith begleitet, der auch bei „Mine“, dem absoluten Highlight des bisherigen Level-Pi-Schaffens beteiligt ist. Das größte Lob gebührt aber dem musikalischen Mastermind: Uwe Cremer legt hier sieben Kompositionen vor, die den Vergleich mit großen Namen nicht scheuen müssen. Und sein Gitarrenspiel, das schon auf „Dunkelstunde“ immer wieder für Glanzlichter sorgte, ist hier ein absoluter Hochgenuss. Fernab der großen Plattenfirmen kann ich für dieses, im Eigenvertrieb veröffentlichte Album nur eine absolute Kaufempfehlung aussprechen. Ein Muss für jeden Hörer, der einfach auf gute Musik steht.