Tödlicher Verrat von Silke Ziegler
Inhalt
Die Mittdreißigerin Isabell Bergmann vermisst seit 5 Jahren ihren Mann Thomas, der während eines Familienurlaubs in Frankreich urplötzlich spurlos verschwunden ist. Da nicht nur sie, sondern auch ihre Tochter Marie sehr unter der Ungewissheit des Verbleibs leiden, rafft sie sich eines Tages gemeinsam mit ihrer Freundin Katja auf, lässt ihre Tochter bei den Großeltern an ihrem Wohnort in Heidelberg und fährt nach Frankreich, um zu versuchen, den Fall noch zu lösen. Sie übernachtet wie immer in einem kleinen Haus mit einem wunderschönen Garten, wie die Frankreichliebhaberin dies seit Jahren tut.
Parallel erfährt der Leser von einem Serienmörder in Frankreich, der seit mehreren Jahren immer wieder Prostituierte auf grausamste Weise umbringt. Zuständig ist der Polizist Pascal, der selbst ein schweres Schicksal trägt, gemeinsam mit seiner Partnerin Cecile. Als ein weiterer Mord passiert, genau als Isabell und Katja ankommen, eskaliert der Fall und Pascal erhält endlich Unterstützung und mehr Personal, um den Fall zu lösen.
Als sich Isabell an die Polizei wendet, um mit dem ermittelnden Beamten von damals den Fall zu besprechen, erfährt sie, dass dieser versetzt wurde und wird an Pascal verwiesen. Dieser stellt sich als ihre große Liebe heraus, die sie vor rund 11 Jahren im Urlaub getroffen hat, und der sie dann jedoch hat sitzen lassen. Sie ahnt aber nicht die wirklichen Hintergründe, die Pascal zu diesem Verhalten gebracht haben, der wie sie sehr unter dem Verlust noch heute leidet.
Währenddessen spitzt sich die Handlung zu, und beide Fälle haben irgendetwas miteinander zu tun und gleichzeitig müssen Pascal und Isabell schauen, wie sie weiter mit einander umgehen.
Hintergrundinformation:
Dieses Buch ist eine der Neuerscheinungen des sehr jungen, erst im Oktober 2013 gegründeten norddeutschen Monogramm-Verlages, der sich zum Ziel gesetzt hat, Bücher unbekannter, aber lesenswerter Autoren zu verlegen. Für mich war es bereits der zweite Titel und beide waren wirklich lesenswert. Es ist dem Verlag zu wünschen, dass er dieses gute Händchen bei der Auswahl beibehält.
Fazit
Wirklich lesenswert! Die Handlung weist natürlich einige Parallelen zu anderen Autoren auf, was jedoch heutzutage vermutlich kaum zu verhindern ist. Der Schauplatz Frankreich wird interessant und modern beschrieben, ohne große Verklärung, wie das leider häufig in anderen Romanen ist. Die Handlung und auch die Nebenstränge sind sehr gut aufgebaut, es kommt nie Langeweile auf, im Gegenteil, das Buch entwickelt sich schnell zum Pageturner, den man kaum zur Seite legen kann. Die Charaktere sind glaubwürdig dargestellt. Die 530 Seiten sind durchgängig spannend und auch stilistisch sehr gut geschrieben.