Ulf Blanck: Internetpiraten

Ulf Blanck: Die drei ??? kids Internetpiraten

Das Buch ist im Jahre 2002 im Franckh-Kosmos-Verlag aus Stuttgart erschienen. Es ist 127 dick. Hier liegt Band 12 in der Kinderbuchserie vor.

Die Inhaltsangabe

Mr. Andrews, der Vater von Bob, steckt in Schwierigkeiten. Als er sich am Strand von Rocky Beach, der fiktiven Stadt im US-Bundesstaat Kalifornien aufhält, wird sein Auto aufgebrochen und sein Computer gestohlen. Pikant dabei: Der Computer enthält eine CD-Rom mit einem neuen Computerprogramm, das Mr. Andrews testen soll.

Die Buchbesprechung

Hier liegt die oberflächliche Unterhaltung vor, wie wir sie von den drei Fragezeichen-Kids kennen und wohl auch nicht anders erwarten können.

Der Titel ist unpassend, weil es in der Geschichte eigentlich um Hehlerei geht, also den Verkauf gestohlener Sachen. Der Diebstahl liefert nur den äußeren Rahmen, quasi den Startpunkt für eine (für Kinder sicherlich) spannende Geschichten, die sich immer mehr vom Ausgangspunkt entfernt.

Am Ende landen Justus, Peter und Bob in einem Schiffswrack auf hoher See und können eher durch Zufall denn durch Ermittlungen diesen Fall lösen. Mit traditioneller Ermittlungsarbeit (wie wir sie beispielsweise aus den Geschichten von Enid Blyton oder TKKG kennen) hat das alles nichts zu tun.

Hinzu kommt: Die Zeichnungen und die doppelte Zeilenschaltung täuschen hier eine Länge vor, die die Geschichte nicht besitzt.

Bei den Kriminalromanen für Erwachsene gibt es einen kriminalliterarischen Dreisprung. Der Detektiv bekommt eine Aufgabe gestellt. Er macht sich an die Ermittlungsarbeit. Und trägt am Ende die Lösung vor.

Diese Grundregel wird hier nicht eingehalten. Da die Auflösung in die Geschichte eingestreut wird, ist sie dem Leser natürlich irgendwann bekannt. Justus Jonas braucht am Ende keine Zusammenfassung und Lösung vorzutragen.

Und wie es sich für kindgerechte Lektüre gehört, braucht der junge Leser auch nicht großartig Grübeln, wer der Übeltäter ist – er bekommt die Lösung mundgerecht serviert. Echte Spannung sieht anders aus, vor allem auch deswegen, weil auf die Ereignisse am Anfang nicht mehr eingegangen wird.

Eine persönliche Bemerkung sei hier erlaubt. Ein Buch wie dieses stellt Rezensenten durchaus vor Probleme. Einerseits möchte man natürlich so positiv wie möglich schreiben. Bei einer Buchbesprechung geht es ja nicht darum, mit der Absicht zu beginnen, ein Buch schlecht zu machen.

Schließlich haben sich Verlag und Autor ja viel Mühe gegeben, das Buchprojekt zu realisieren. Wenn möglich, soll dies auch mit einer guten Buchbesprechung gewürdigt werden und somit zum Verkaufserfolgt beitragen.

Bei einem Buch wie diesem kommt man aber – ob man es möchte oder nicht – nicht darum herum, auf die Schwächen hinzuweisen.

Schießlich möchten ja auch die Eltern wissen, wofür ihre Kinder Geld ausgeben und ob sich die Lektüre lohnt. Soweit möglich soll unser Nachwuchs dabei altersgerecht an gute, ansprechende Literatur herangeführt werden.

Autoren und Verlag haben also sich selbst, aber auch ihren Lesern die Aufgabe, darauf zu achten, daß nur Literatur mit Niveau angeboten wird. Ansonsten kommt schnell der Eindruck auf – ob zu Recht oder nicht, sei einmal dahingestellt -, daß hier Geldschneiderei vorliegt.

Ein Fazit

Hier liegt kindgerechte Unterhaltung für eine junge Leserschaft vor, über die man nicht weiter nachdenken sollte.

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