Unterbrich mich nicht, Gott

Inhaltsverzeichnis
Musik

Saltatio Mortis – Finsterwacht

Musik

Daryl Hall – D

Klassik

Stephan Moccio – Legends, Myths And Lavender

Unterbrich mich nicht, Gott von Mary E. Pearson

Inhalt:

„Du würdest also niemals aufgeben?“, fragte er.
„Niemals“, beharrte David.
Kopfschüttend drehte sich Gott wieder um. „Warum, David? Nur weil du denkst, dass du so gut kämpfen kannst? Oder weil dein Kotflügeln den Glanz verliert? Sind das tatsächlich die einzigen Gründe, warum du nicht aufgeben willst?“

Bei einer Biologieexkursion verunglückt ein Minibus. Seine Insaßen, allesamt „Schnarchnasen“, finden sich kurze Zeit später im Himmel wieder, der jedoch nicht jedermann typischer Vorstellung entspricht: Während seine Mitschüler sich über die höchsten Achterbahnen und besten Popkonzerte freuen , kämpft David verbissen darum, auf die Erde zurückkehren zu dürfen.

Deshalb fordert er, ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, Gott zum Debattieren heraus. Zur Vorbereitung auf den Wettkampf steht ihm Marie zur Seite , ein Mädchen, welches David auf Erden stets verspottet hat. Obwohl sie sich durch ihr gemeinsamen Schicksal versöhnen und eine emotionale Beziehung zueinander aufbauen, bleibt bis kurz vor der Debatte eine Frage offen: Wird es ihnen gelingen, Gott davon zu überzeugen, sie zurück zur Erde zu schicken?

Schreibstil & Lesbarkeit:

Aufgrund der geringen Seitenanzahl und dem einfachen, leicht verständlichen Satzbau ist das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen. Trotzdem gelingt es der Autorin Mary E. Pearson, den Leser durch Sarkasmus und  Humor zu fesseln. Besonders die Gedanken Davids werden deshalb in kursive Schrift zum Ausdrucken gebracht, was den Text auflockert und den Leser zum Schmunzeln bringt.

Hinzuzufügen ist, dass das Niveau im Bezug auf den Sprachstil niedrig ist. So lautet es beispielsweise zu Anfang: „David grapschte in die Luft und versuchte so zu seinem Körper zurückzukommen“. Für jüngere Leser im Alter von 10 bis 14 Jahren mag dies das Lesen erleichtern, anspruchsvolle Gemüter schütteln darüber eher den Kopf.

Spannung:

Der Klappentext klingt vielversprechend, vielversprechender als die hauptsächliche Handlung. Die Debatte beschränkt sich auf nur 8 Seiten, was im Hinblick auf die vorherige Andeutung enttäuschend ist. So werden von den 45 Argumenten lediglich ein paar als Beispiele formulieren. Diese sind vom Sinn her alle zwar realistisch aufgebaut, verfehlen doch meines Erachtens den „wahren Lebenssinn“. Erst das letzte, spontanste Argument könnte eine Kehrwende mit sich bringen, falls Gott es akzeptiert.

Fazit:

Ein moderner Roman zum Thema Umgang mit dem Tod, Vorstellung vom Paradies und dem eigenen, persönlichen Lebenssinn.  Die neuartige Darstellung und Geschichte ist interessant anders, was sicherlich besonders für jüngere Leser reizvoll ist. Zudem regt die Geschichte zum Nachdenken über die eigene Situation und fesselt somit über eine Lesezeit von 1 ½ Stunden. Persönlich bedauernswerte finde ich jedoch, dass das Buch eher oberflächlich die Thematik „ankratzt“, das heißt nicht in Tiefe der Protagonisten David, Marie oder Gott geht. Die Spannung und das Sprachniveau hätte noch deutlich gesteigert werden können.

Aufgrund dessen  ist das Buch nur jüngeren, anspruchsloseren Lesern zu empfehlen, möglicherweise auch  Religionkursen in der Sekundarstufe 1, die im Unterricht solche Gottesbilder thematisieren.

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