ROUTINIERTER ROCK FÜR DIE MASSE!
Die Band:
In Anlehnung an die drei Gründungsmitglieder und den Club Doors Down gründeten Brad Arnold (Gesang), Matt Roberts (Gitarre) und Todd Harnell (Bass) 1996 die Band 3 Doors Down. Um zwei weitere Musiker verstärkt nahm die Band ein Jahr später ihr erstes Demo auf. Mit ihrem Debütalbum „The Better Life“ und den Singles „Kryptonite“ und „Loser“ gelang ihnen auf Anhieb der internationale Durchbruch. Mit ihrer Mischung aus Rock, Grunge und Pop konnten sie insbesondere in den Mainstreamcharts Erfolge feiern. 2011 erschien das bis dato letzte Album „Time Of My Life“, das weltweit vordere Chartplatzierungen belegen konnte. In den letzten Jahren verließen Matt Roberts und Todd Harnell die Band, sodass nur noch Sänger Brad Arnold von der Urbesetzung dabei ist.
Das Album:
Fast fünf Jahre musste man auf ein neues Album der Band aus Mississippi warten. Fünf Jahre, die durch den personellen Umbruch der Band geprägt waren. Umso größer die Freude bei den Fans, als im Mai 2015 das neue Album angekündigt wurde.
Elf Titel und eine Spielzeit von knapp vierzig Minuten sind nicht gerade ein großer Output, den man hier geliefert bekommt. Wenig Masse, dafür viel Klasse lautet daher die zentrale Frage. Man wolle den Charakter des erfolgreichen Debüts wieder aufleben lassen und erneut so roh und ungeschliffen klingen, wie zu den Anfangszagen, ließ die Band verlauten. Mit Produzent Matt Wallace, der für Maroon 5, Train oder Faith No More gearbeitet hat, ging es nach Nashville.
Wirklich roh, ungeschliffen und innovativ klingen 3 Doors Down jedoch nicht. Vielmehr verlassen sie sich auf ihre Stärken und liefern erneut ein Album ab, das ganz bequem im Fahrwasser von Nickelback mitfahren kann. Mit „Still Alive“ und „Belive It“ deuten sie zwar an, dass man das anfangs genannte Ziel doch auf dem Schirm hatte, allerdings hat man sich dann doch dazu entschlossen, eher massentaugliche Töne anzuschlagen. Das ist auch nicht verwerflich, jedoch werden Songs wie „Inside Of Me“ oder „I Don’t Wanna Know“ dadurch recht austauschbar. Daran ändern auch das akustische „Pieces Of Me“ oder das mit Klaviertönen durchzogene „Fell From The Moon“ nicht wirklich etwas. Wo Nickelback wenigstens hin und wieder den Pseudohammer rausholen und ordentlich rocken, klingt es bei 3 Doors Down zu sehr nach akustischer Zuckerwatte.
Trackliste:
01 – The Broken
02 – In The Dark
03 – Still Alive
04 – Belive It
05 – Living In Your Hell
06 – Inside Of Me
07 – I Don’t Wanna Know
08 – Pieces Of Me
09 – Love Is A Lie
10 – Us And The Night
11 – Fell From The Moon
Fazit:
Wer insbesondere das letzte Album „Time Of My Life“ mochte, wird von „Us And The Night“ nicht enttäuscht sein. 3 Doors Down machen vieles richtig und liefern eingängigen, massentauglichen Stadionrock ab, den man nur schon zu oft gehört hat. Dem Album fehlt es an Nachhaltigkeit, an etwas Besonderem, um es aus der grauen Masse herauszureißen.