Vergib mir meine Sünden von Elizabeth Lowell
Richterin Grace Silva lebt seit kurzem getrennt von ihrem Exmann Ted; ihr jugendlicher Sohn Lane ist in einem hochklassigen Internet in Mexiko „All Saints School“ untergebracht. Eines Tages erhält sie einen Anruf von einem der zwielichtigen Geschäftspartner ihres Exmannes, dem Gangsterboß Calderon, der von ihr verlangt, daß sie Ted ausfindig macht und ihn ihm ausliefert, da er ihn um mehr als 100 Millionen Dollar betrogen habe. Er läßt durchblicken, daß man – auch wenn Lane sich physisch gesehen in der Schule aufhalte – jederzeit auf ihren Sohn zugreifen könne.
Grace, für die es in der Welt nur schwarz und weiß gibt in Bezug auf das Recht, realisiert, daß sie mit legalen Mittel nicht weiterkommt und wendet sich in ihrer Not an St. Kilda Consulting, ein privates Beratungsunternehmen, das auf Entführungsfälle usw. spezialisiert ist, sich aber nicht unbedingt an die Spielregeln der „zivilen“ Welt hält. Sie verlangt dabei ganz explizit nach dem Spezialisten Joe Faroe, mit dem sie eine gemeinsame Vergangenheit hat, von dem sie sich aber getrennt hat, als sie zwischen „schwarz“ und „weiß“ entscheiden mußte. Joe ist daher noch immer nicht besonders gut auf sie zu sprechen und will auch den Auftrag nicht annehmen, kann aber Grace noch immer nicht widerstehen.
Grace weiß, daß sie auf Joe angewiesen ist, hat aber noch immer emotional Probleme damit, sich in die Schattenwelt zu begeben, aus der sie seit ihrer Kindheit als Halb-Latina zu entkommen versucht.
Joe versucht mit diversen Mitteln an die Gangster heranzukommen, unter anderem besucht er gemeinsam mit Grace – unter Aufsicht der Gangster und ihrer diversen Helfer auch bei der mexikanischen Polizei – auch Lane im Internat. Es gelingt ihnen, Lane zu informieren und ihn sogar in ihre Pläne einzubeziehen, da dieser einen PC von seinen Eltern hat, auf dem sich – verschlüsselt – wichtige Daten seines Vaters befinden, die sowohl dieser als auch die Gangster unbedingt haben wollen. Hilfe erhalten sie von dem Pater, der auf dem Schulgelände arbeitet, aber dennoch wird die Situation für Lane vor Ort immer brenzliger.
Nach und nach realisiert Grace das Ausmaß der Verbrechen ihres Exmannes und versucht auf der anderen Seite verzweifelt, ihr Geheimnis vor Joe zu bewahren, damit dieser nicht plötzlich die Rettungsaktion abbläst. Als alle mehr oder weniger legalen Mittel scheitern, um Lane in
Sicherheit zu bringen, lassen sie sich auf ein waghalsiges Rettungsmanöver ein an der Grenze zwischen Mexiko und den USA….
Fazit
Ein sehr spannend geschriebener Roman, der allerdings ein wenig unter der nur durchschnittlichen Übersetzung leidet; viele Dialoge wirken so leider ein wenig gekünstelt und wenig natürlich, teilweise sogar vulgär. Dennoch ein wirklich empfehlenswerter Pageturner, auf dem man sich trotz seiner fast 600 Seiten nie langweilt!