GRATWANDERUNG ZWISCHEN POP UND JAZZ
Der Sänger:
Roger Cicero ist der Sohn des Jazzpianisten Eugen Cicero. Im Alter von 16 Jahren trat Roger mit dem RIAS-Tanzorchester auf und wurde später am Hohner-Konservatorium sowie an der Amsterdamer Hochschule der Künste in Hilversum im Jazzgesang ausgebildet. Nach Auftritten beim Montreaux Jazz Festival erschien im Mai 2006 sein Debütalbum „Männersachen“, das bis heute fünfmal mit Gold ausgezeichnet wurde. In den von Frank Ramond und Matthias Haß komponierten und produzierten Songs kombiniert Roger Cicero Swingmusik mit bissig-ironischen Texten. Ein Jahr später vertrat er mit „Frauen regier’n die Welt“ Deutschland beim Eurovision Song Contest und belegte Platz 19. Auch mit den Alben „Beziehungsweise“ und „Artgerecht“ konnte er an den Erfolg des Erstlings anknüpfen. Sein Debüt als Schauspieler gab er 2008 an der Seite von Heike Makatsch im Film „Hilde“, in dem er den Musiker Ricci Blum verkörperte.
Das Album:
Bereits mit seinem letzten Album „In diesem Moment“ wandte sich Roger Cicero vom reinen Jazz ab und ließ andere Töne in seine Musik einfließen. Diesem Trend bleibt er auch jetzt treu, ohne sich und seine Wurzeln zu verleugnen.
Trotzdem stehen eher poppige Melodien jetzt im Vordergrund. Stücke wie „Glück ist leicht“ oder „Wenn du die Wahl hast“ sind sicher nicht das, was man bisher von ihm kannte. Trotzdem funktionieren die Titel, da sie neben einer sehr gelungenen Instrumentalisierung auch mit sehr schönen, nachdenklichen Texten daherkommen – und zusätzlich von Roger Cicero Stimme veredelt werden.
Wer auf den „alten“ Roger Cicero steht, wird dann eher an Titeln wie „Straße“ oder „Endlich wieder frei“ gefallen finden. Auch die ruhigen Töne besingt er mit einem Song wie „Frag nicht wohin“ sehr eindringlich.
Trackliste:
01 – Was immer auch kommt
02 – Glück ist leicht
03 – Wenn es morgen schon zu Ende wär
04 – Straße
05 – Wenn du die Wahl hast
06 – Endlich wieder frei
07 – Du bist mein Sommer
08 – Durch deine Augen
09 – Hollywood
10 – So sieht man sich wieder
11 – Knapp daneben
12 – Das Leben ist auch nur ein Mensch
13 – Frag nicht wohin
Fazit:
Mit „Was immer auch kommt“ verbreitet Roger Cicero sein musikalisches Spektrum weiter und legt ein Album vor, dass sehr gekonnt die Balance zwischen Pop und Jazz hält. Schöne Melodien, packende Texte und Roger Ciceros Stimme machen aus diesem Album eine kleine Perle, die man sich gerne öfter anhören möchte.