BESINNUNG AUF DIE DOOMLASTIGEN WURZELN!
Die Band:
Viele Fans und Kritiker sehen in der schwedischen Formation Grand Magus die Hoffnung des klassischen Heavy Metals. Gegründet in Stockholm haben sich Janne Christoffersson (Gesang, Gitarre), Mats Heden (Bass) und Neuzugang Ludwig Witt (Schlagzeug) einer Mischung aus Doom- und Stonermetal verschrieben. Ludwig Witt ersetzt seit April 2012 Sebastian Sippola, der sich mehr um seine Familie kümmern wollte. In ihren Texten geht es häufig um nordische Themen wie Natur und Tod. Nach Tourneen im Vorprogramm von Bands wie Motörhead haben sie sich einen großen Bekanntheitsgrad erspielt.
Das Album:
Das schwedische Trio zählt seit vielen Jahren zu den Bands, die immer wieder Top-Kritiken einfahren und trotzdem nicht den Sprung in die allererste Reihe der Metalbands geschafft haben. Nach dreijähriger Pause kommen sie jetzt mit dem neuen Studiowerk „Wolf God“ daher, welches erneut beste Bewertungen in den einschlägigen Magazinen bekommen hat. Sind diese berechtigt?
Zunächst fällt auf, dass sich Grand Maus treu bleiben, was die Länge, besser gesagt, die Kürze ihrer Alben angeht. Auch dieses Werk kommt nicht einmal auf vierzig Minuten. Zieht man den entbehrlichen Opener „Gold And Gloria“ ab, bleiben kam 35 Minuten neue Musik. Nun gut, wenn diese so sind, wie auf den bisherigen Alben ist dagegen nichts zu sagen. Und so legt die Band mit dem Titelsong sehr gut los. Einmal mehr zeigt sich, warum die Mannen um Janne Christoffersson oft als Hüter der alten Metalwerte angesehen werden. Der klassische Heavy Metal, wie ihn Judas Priest oder Iron Maiden zelebrieren, steht bei dieser Gruppe hoch im Kurs.
Diesmal besinnen sich Grand Magus zudem auf ihre Doom-Wurzeln. Das hat allerdings zur Folge, dass sich bei den ersten Titeln sehr schnell Langeweile einschleicht. Große Abwechslung war noch nie die Stärke der Band, doch bei diesem Album ist man besonders rasch geneigt, zur Skip-Taste zu greifen, da alle Songs im domtypischen Midtempobereich angesiedelt sind. Erst mit „Spear Trower“ wird es wieder ein wenig flotter. Hier kommt die Vorliebe für Judas Priest zum Einsatz. Leider bleiben auch die hinteren Tracks eher blass. „He Sent The To Hell“ besitzt zwar ein interessantes Wechselspiel, kann aber in Gänze ebenso wenig zufriedenstellen, wie „Gloria To The Brave“. Lediglich „To Live And Die in Solitude“ kann von den hinteren Songs voll und ganz begeistern.
Trackliste:
01 – Gold And Glory
02 – Wolf God
03 – A Hail Clad In Gold
04 – Brother Of The Storm
05 – Dawn Of Fire
06 – Spear Thrower
07 – To Live And Die In Solitude
08 – Glory To The Brave
09 – He Sent Them To hell
10 – Untamed
Fazit:
Erstmals konnten mich Grand Maus mit einem Album nicht begeistern. Abwechslung an sich war zwar noch nie die Stärke der Band, doch diesmal schleicht sich schon beim ersten Hördurchgang Langeweile ein. Die zum Teil lobenden Kritiken kann ich nicht nachvollziehen, aber die Bewertung von Musik ist ja Geschmacksache. Ich höre von Grand Magus lieber die Alben „Hammer Of The North“ oder „The Hunt“, die mir deutlich mehr zugesagt haben.