Wachen! Wachen!

Wachen! Wachen!: Ein Roman von der bizarren Scheibenwelt von Terry Pratchett

Die Verschwörung
Ankh-Morpork ist nicht nur die größte und älteste Stadt auf der Scheibenwelt, sondern auch immer wieder ein Ort, an dem ein ungewöhnliches Ereignis jedweder Art stattfinden kann. So auch in dieser speziellen Geschichte. Die geheime Sekte der „Aufgeklärten Brüder der Völlig Schwarzen Nacht“ unter der Leitung des Obersten Größten Meisters hat eine Verschwörung im Sinn. Unzufrieden mit ihrem Leben und der aktuellen Regierung haben sie sich einen ungewöhnlichen Plan ausgedacht: Sie wollen einen Drachen beschwören.

Rein der Tradition gemäß tritt dann in der größten Not und im vom Drachen ausgelösten Chaos ein rechtmäßiger Thronerbe aus der Masse hervor und sorgt mit seinem gleißenden Schwert wieder für Ordnung. Ein manipulierbarer Thronerbe ist natürlich schon sorgsam ausgewählt und der Plan überhaupt absolut perfekt. Aber der Drache ist leider so gar nicht kooperationsbereit und bringt alles gehörig durcheinander.

Die Rettung
Ankh-Morpork geht in Flammen auf und die Katastrophe scheint unaufhaltsam, doch es gibt ja noch die Palastwächter. Hauptmann Mumm und seine kleine Truppe können nicht einfach tatenlos zusehen, immerhin vertreten sie das Gesetz. Und von Recht und Ordnung kann schon lange keine Rede mehr sein. Deshalb stellen sich die Gesetzeshüter dem Drachen und seinen Untaten entgegen.

Wenn sie nur nicht schon ein bisschen eingerostet wären, sie und ihre Prinzipien. Aber glücklicherweise gehört zu Mumms Mannschaft auch der zwei Meter große Zwerg Karotte (der für seine Karriere bei den Wachen seine heimatliche Mine verlassen hat), ein belesener Orang-Utan (eigentlich Bibliothekar an der Unsichtbaren Universität) und natürlich Lady Käsedick (die überraschend unkonventionelle Dame aus altem Adel, die kleine Sumpfdrachen-Haustiere züchtet). Da kann dann doch nichts mehr schief gehen, auch wenn die Chancen eins zu einer Million stehen, oder?

Fazit
„Wachen! Wachen!“ ist intelligent formulierter Klamauk um eine etwas ungewöhnliche Heldengruppe: Die Wachen. Hier haben sie ihren großen Auftritt. Die Geschichte an sich ist nicht unbedingt eine Glanzleistung: Eine ominöse Sekte, die einen Drachen beschwört, den sie dann (natürlich) für ihre eigenen Zwecke einsetzen wollen und der dann doch unkontrollierbar ist. Und die etwas naiven aber trotzdem liebenswerten Palastwachen, die sich dem Tyrannen widersetzen. Aber Terry Pratchetts Welt lebt von den vielen Details und Ausschmückungen, die dem gewöhnlichen Konzept Leben einhauchen – verrücktes, üppiges und abenteuerliches Leben.

Terry Pratchetts Geschichten über die ungewöhnlichen Ereignisse auf der bizarren Scheibenwelt sind auf jeden Fall immer lesenswert. Die Kombination aus überraschenden Wendungen, originellen Charakteren, wunderbarer Ironie und einer guten Portion Humor machen die Geschichten zu reinem Lesevergnügen. Genauso auch bei „Wachen! Wachen!“. Es ist unglaublich unterhaltsam und amüsant, in die Erlebnisse der Palastwache einzutauchen und mitzuerleben, was in einem anderen Universum innerhalb der ganzen möglichen Multiversen alles passieren kann und welche ungewöhnlichen Lebewesen dort zu finden sind.

Schreibe einen Kommentar