VOM SUPERSTAR ZUM ETABLIERTEN KÜNSTLER!
Der Sänger:
Alexander Klaws wurde 1983 in Ahlen geboren und hatte seinen ersten Fernsehauftritt in der „Mini Playback Show“. 2003 wurde er der erste Sieger von „Deutschland sucht den Superstar“ und erklomm mit dem von Dieter Bohnen produzierten Song „Take Me Tonight“ Platz 1 der deutschen Charts. Im gleichen Jahr veröffentlichte er seine Autobiografie. Nach einer Ausbildung an der Joop van den Ende Academy in Hamburg machte er sich als Musicaldarsteller einen Namen und spielte erfolgreich Rollen in „Tanz der Vampire“, „Tarzan“ oder „Jesus Christ Superstar“. Im Fernsehen ist er immer wieder als Moderator zu sehen und gewann 2014 mit Isabel Edvardsson die 7. Staffel der RTL-Sendung „Let’s Dance“.
Das Album:
Nach drei englischen Alben beschloss Alexander Klaws im Jahr 2008 nunmehr in seiner Muttersprache zu singen. „Auf die Bühne, fertig, los!“ ist das dritte deutschsprachige Album. Kennt man die bisherige Musik von Alexander Klaws und liest dazu die plakativen Titel des neuen Albums wie „Adrenalin“, „Scheißgroße Liebe“ oder „Magnet“ denkt man ganz schnell: Brauch ich nicht, ist eh‘ ein weiteres WDR-4-Album im Stil von Michael Wendler und anderen Disco-Fox-Zombies.
Als ich im Radio dann in diesem Sommer den Song „Dieser Sommer“ hörte, war ich zumindest so angenehm überrascht, mich doch mit dem neuen Album von Alexander Klaws zu beschäftigen. Und ich habe es nicht bereut, denn der erste deutsche RTL-Superstar kann deutlich mehr als nur eintönige Discobeats. Sicher sind diese mit Titeln wie „Adrenalin“ oder „Magnet“ vertreten, aber auch diese sind längst nicht so eintönig und computerlastig wie die der WDR-4-Klone.
Alexander Klaws kann mehr. Der Opener „Wilde Welt“ klingt wie der kleine Bruder von Robbie Williams‘ „Let Me Entertain You“ und spätestens mit Balladen wie „Jeder braucht Jemanden“ oder „Sonne, Wind und Regen“ zeigt Klaws, dass er sich zu einem ernstzunehmenden Künstler entwickelt hat.
Auch textlich hat er mehr zu sagen, als Wendler und Co. Die Beziehungssongs erfinden zwar das Rad nicht neu, klingen aber authentisch und nicht ganz so abgedroschen. Richtig gut ist „Family & Friends“, bei dem man Alexander Klaws anmerkt, dass es ihm ein Bedürfnis war, sich bei seinem engsten Umfeld zu bedanken. Das macht diesen Song zu einem besonderen Moment.
Bedingt durch seine Musicalausbildung ist auch die Stimmbreite von Alexander Klaws besser geworden, was den einzelnen Songs sehr zu Gute kommt.
Trackliste:
01 – Wilde Welt
02 – Dieser Sommer
03 – Adrenalin
04 – Scheißgroße Liebe
05 – Jeder braucht jemanden
06 – Family & Friends
07 – Magnet
08 – Nur Liebe
09 – Lampenfieberzeit
10 – Liebesmillionäre
11 – Wenn ich verlier
12 – Sonne, Wind und Regen
13 – Take Me Tonight (Big Band Version)
14 – Himmel und Hölle (Big Band Version)
15 – Nur Liebe (Akustik Version)
Fazit:
Innerlich auf einen Verriss des Albums eingestellt, hat mich Alexander Klaws durchaus überrascht. Auch wenn die Discobeats für meinen Geschmack noch weiter hätten reduziert werden können, ist „Auf die Bühne, fertig, los!“ ein ansprechendes, deutschsprachiges Pop-Album geworden.