Bergischer Geschichtsverein: Leiw Heukeshoven

Bergischer Geschichtsverein (Hrsg.): Leiw Heukeshoven Mitteilungsblatt des Bergischen Geschichtsvereins –Abteilung Hückeswagen Nr. 46; Selbstverlag Hückeswagen 2007; 152 Seiten; ISBN: 978-3-87707-715-3

Hückeswagen ist eine Stadt im Norden des Oberbergischen Kreises. Etwa. 40 Kilometer von Köln entfernt ist Remscheid ist bekannteste direkte Nachbarstadt. Die erste bekannte urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 1085.

Über den Herausgeber

Der Bergische Geschichtsverein e.V. (BGV) ist nach eigenen Angaben mit rund 3.900 Mitgliedern der größte deutsche regionale Geschichtsverein. Der Sitz des Gesamtvereins ist in Solingen. Er wurde 1863 in Elberfeld (heute zu Wuppertal) gegründet, ist also auch einer der ältesten Vereine seiner Art in Deutschland.

Der Verein kümmert sich um die Erforschung der Regional- und Ortsgeschichte des Bergischen Landes und seiner Nachbarregionen, der Veröffentlichung und Vermittlung seiner Forschungsergebnisse und der Denkmal-sowie der Mundartpflege.

Der BGV besteht aus einem Zusammenschluß von 14 rechtlich selbständigen lokalen Geschichtsvereinen. Sie gehören ihm als lokale Abteilungen an. Diese Abteilungen sind in Burscheid, Erkrath, Haan, Hückeswagen, Niederwupper (Leverkusen), Oberberg, Overath, Radevormwald, Remscheid, Rhein-Berg (Bergisch Gladbach), Solingen, Velbert-Hardenberg, Wermelskirchen und Wuppertal angesiedelt.

Die vorliegende Ausgabe

Siegfried Berg, Theo Boddenberg, Iris Kausemann, Hella Krumm, Fredi Ross und Dr. Gisela Wittreich-Freudenfeld sind die Autoren der vorliegenden Ausgabe. Sie berichten über historische Themen wie die Apotheken in Hückeswagen, dem örtlichen Imkerverein, verschiedene interessante Gebäude vor Ort und kirchliche Beamte in der Reformationszeit.

Interessant ist aber auch ein längerer Beitrag von Siegfried Berg. Unter dem Titel Der „zweite Fluß“ (Neye- und Kerspewasser) durch Hückeswagen Über Stollen „Schieberhäus`chen“, Überschwemmungen und „Katzengold berichtet er sehr ausführlich über die historische Entwicklung der kommunalen Infrastruktur. Hier geht es um die Versorgung von Hückeswagen mit Wasser. Ehe technisch orientiert und reichlich mit historischen Fotographien (also bevorzugt in schwarzweiß) illustriert beschreibt Berg, wie die dazugehörige Kanalisation nach Hückeswagen.

Für den technischen und historischen Laien sind diese Ausführungen etwas unbefriedigend. Sie wirken unübersichtlich. Es ist auch nicht ganz klar, ob sie chronologisch oder nach örtlichen Gesichtspunkten geordnet sind. Liest man die Chroniken von kommunalen Wirtschaftsbetrieben / Stadtwerken (also Unternehmen, die die Bevölkerung mit Strom, Wasser und Gas versorgen und unter Umständen auch Verkehrsbetriebe betreiben), so ist in der Regel auch erkennbar, wo der Anteil von Kommunalpolitik und Stadtwerken liegt.

Vergleicht man diesen Beitrag mit den übrigen Artikeln in dem vorliegenden Mitteilungsblatt, so ist dieser Mangel umso bedauerlicher, als daß die übrigen Texte wesentlich anschaulicher und leichter verständlich geschrieben sind.

Warum liest man eine solche Publikation? Man möchte Informationen über die eigene Heimat erhalten und sehen, wie es dort früher einmal war. Man möchte sie auch ansprechend und leicht lesbar präsentiert bekommen. Wer ein solches „Mitteilungsblatt“ herausgibt, sollte also nicht nur darauf achten, daß die Beiträge inhaltlich stimmen, sondern daß sie auch gut lesbar sind.

Eine Bemerkung

An dieser Stelle sei eine persönliche Bemerkung. Auf den ersten Blick wird hier insofern eine „falsche“ Ausgabe abgebildet, als daß die Ausgabe Nr. 48 gezeigt wird. Dies sei dem Autoren dieser Buchbesprechung aus mehreren Gründen verziehen. Die Mitteilungsblätter des Geschichtsvereines zeigen offensichtlich dieselbe Abbildung; unter optischen Gesichtspunkten erhält der Betrachter also schon einen „richtigen“ Eindruck vom Aussehen des besprochenen Werkes. Verschiedene Ausgaben sind sowohl im elektronischen Buchhandel wie auch beim Bergischen Geschichtsverein, Wuppertaler Straße 342, 42653 Solingen erhältlich. Hier geht es vorrangig darum, auf die Schriftenreihe aufmerksam zu machen.

Das Fazit

Wer sich für die Geschichte von Hückeswagen interessiert, hält mit der Schriftenreihe sicherlich einen brauchbaren Ansatz in den Händen.

1 Gedanke zu „Bergischer Geschichtsverein: Leiw Heukeshoven“

  1. Leider hat der Kommentator zum Artikel der zweite Fluss durch Hückeswagen, im Heft Leiw Heukeshoven des BGV,nichts verstanden. Es handelt sich in keiner Weise um die Wasserversorgung von Hückeswagen, sondern um den Durchfuss von Wasser (über ein Stollen- und Rohrsystem)nach Remscheid und Wuppertal.Dies ist in vielen Farbfotos deutlich und in Abfolge dargestellt. Auch ist der Begriff Kanalisation falsch gewählt und entspricht nicht der Tatsache! Ich möchte feststellen, dass hier eine schlechte Beurteilung vorliegt.

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