Christoph Nohn: Auftakt zur Gladbacher Geschichte Die Gründungsgeschichte der Abtei Gladbach und das politische Spannungsfeld Lotharingiens im 9. und 10. Jahrhundert
Das Buch ist im Jahre 2011 im Klartext-Verlag aus Essen erschienen. Es ist 272 Seiten dick. Das Buch ist Band 51 der Beiträge zur Geschichte der Stadt Mönchengladbach.
Über den Autoren
Christoph Nohn wurde 1966 in Mönchengladbach geboren. Nach dem Abitur 1985 und Wehrdienst studierte er Geschichte, Germanistik, Pädagogik und Kunstgeschichte an der Universität Köln. 1993 bis 1995 absolvierte er sein Referendariat für Deutsch und Geschichte an einem Gymnasium. Nohn lebt heute als Lehrer in Mönchengladbach. Hier berichtet also ein Experte über die Gladbacher Frühgeschichte.
Die Inhaltsangabe
Die Historia Fundationis beschreibt die Gründungsgeschichte der Abtei Gladbach. Folgt man der Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel, geht Nohn der Frage nach, wie glaubwürdig diese alte Quelle ist. Auch Balderich, der erste Gründer Gladbachs, ist bei ein Thema für den Heimatforscher.
Die Besprechung des Buches
Dieses Buch ist – von seinem Ansatz her – eher wissenschaftlich orientiert. Dies zeigt sich schon an vielen Kleinigkeiten.
Das Buch enthält zwar Fotographien. Sie sind aber alle in schwarzweiß gehalten. Nur die Landkarten sind der besseren Übersichtlichkeit halber in Farbe. Ein Grund für diese Uneinheitlichkeit ist nicht ersichtlich. Es gibt einen umfangreichen Quellen- und Literaturtur. Das geht so weit, daß auf vielen Seiten jeweils unten Querverweise enthalten sind.
Betrachtet man Nohn`s Schreibstil, so finden sich auch hier Zeichen wissenschaftlichen Arbeitens. Der Autor bemüht sich zwar um eine allgemeinverständliche Sprache; Fachbegriffe und Fremdwörter fehlen hier also weitestgehend.
Aber allein schon die (teilweise) enorme Länge der Sätze kann als Beleg für meine Behauptung herangezogen werden.
Und der Inhalt – was ist von ihm zu halten? Nohn greift hier ein Thema auf, das nur für einen Leser mit starkem Bezug zum rheinischen Mönchengladbach und seiner Stadtgeschichte interessant ist. Nohn betätigt sich auch hier wieder als Wissenschaftler und Heimatforscher. Er beschreibt die historischen Ereignisse nicht so, wie es vielleicht ein Populärwissenschaftler tun würde. Nohn begründet seine Erkenntnisse aus den historischen Quellen heraus. Dies wird schon an den häufigen Zitaten in lateinischer Sprache deutlich.
Dies alles schränkt natürlich die Verkaufsmöglichkeiten des Buches ein. Es ist sicherlich löblich, sich so intensiv mit der Geschichte der eigenen Heimat zu beschäftigen. Das Buch ist auf jeden Fall sehr gut recherchiert und ordentlich geschrieben. Unter inhaltlichen Gesichtspunkten ist das Buch aber sehr speziell – Reiseführer sehen anders aus, um nur ein Beispiel zu bringen. Es bleibt zu hoffen, daß es sich nicht allein deswegen zu einem Ladenhüter entwickelt.
Das Fazit
Das Buch weist das Niveau einer wissenschaftlichen Publikation auf. Man muß sich also schon sehr für die eigene Heimatgeschichte interessieren, um es in die Hand zu nehmen.