Der Junge der sich in Luft auflöste von Siobhan Dowd
Menschen lösen sich nicht einfach in Luft auf, oder etwa doch?
Inhalt
Diese Fragen stellen sich nun Ted und ihre große Schwester Kat. Ihre Tante Gloria ist mit ihrem Sohn Salim zu besuch, die beiden machen einen Zwischenstopp bei den Verwandten bevor sie weiter nach New York reisen, wo sie künftig wohnen werden. Da Salim jedoch noch nie in London war, beschließen Ted und Kat ihm mit auf eine Fahrt mit dem London Eye zu nehmen. Zusammen mit Tante Glo und der Mutter der beiden Geschwister machen sie sich am darauffolgenden Tag auf dem Weg um das größte Riesenrad der Welt zu bestaunen. Da die Schlange zum Anstehen jedoch unglaublich lang ist, lassen die beiden Mütter die Kinder alleine und beschließen ihn ein nahegelegenes Cafe zu gehen um dort zu warten. Doch alles läuft schrecklich anders, als gedacht.
Wo ist Salim?
Während die drei Kinder schließlich warten, bis sie an der Reihe sind, kommt plötzlich ein Fremder auf sie zu. Ted weiß, mit Fremden redet man nicht, doch als er den Dreien seine Fahrkarte übergibt, mit der Begründung, er habe es sich anders überlegt und sei nicht ganz schwindelfrei, nimmt Salim diese fröhlich entgegen. Kat und Ted beschießen, das Salim alleine fahren sollte, die beiden Geschwister waren schließlich schon öfters im Riesenrad, und das lässt sich ihr Cousin auch nicht zweimal sagen. Er steigt ein, ohne jegliche Andeutungen vom darauffolgendem Geschehnis zu machen.
Als die Gondel des London Eye nach einer halben Stunde auf die Sekunde genau wieder unten ankommt, fehlt jegliche Spur von Salim. Erschüttert, beginnt eine aufregende Suche, die schließlich damit endet, das die Polizei dazugeschaltet wird. Nun fängt Teds Gehirn an zu rechnen und Theorien aufzustellen. Er hat nicht das normale Denken eines Menschen, Ärzte stellt bei ihm im Kindesalter fest, das sein Gehirn eher wie das eines Computers funktioniert. Kat und Ted sind sich sicher: Sie werden Salim finden, und zwar ohne Hilfe der Polizei. Hinter dem Rücken ihrer Eltern versuchen die Beiden allen Spuren hinterher zu gehen. Sie versuchen alles um ihren Cousin zu finden.
Fazit
Auf das Buch bin ich erstmals aufmerksam geworden, als ich den ungewöhnlichen Titel las. Als ich einen Blick auf den Klappentext warf, war mir eines bewusst: Ich musste dieses Buch haben. Kommt es einen nicht ungewöhnlich vor, das ein Junge in ein Riesenrad steigt und schließlich nicht mehr unten ankommt? Ich war begeistert vom Schreibstil und von der ungewohnten Hauptperson, da diese wie in nur wenigen Büchern ein Handikap besitzt. Ich würde das Buch auf alle Fälle an Leseratten weiterempfehlen, die auch gerne mit Rätseln. Was ich persönlich schade finde ist, das die Bücher der bereits verstorbenen Autorin erst nach ihren Tod richtig verlegt wurden. Sie hätte sich bestimmt darüber gefreut, das mitzuerleben.