Goodbye, Jehova!: Wie ich die bekannteste Sekte der Welt verließ

Inhaltsverzeichnis
Musical

Back To The 80´s: Chess

Musik

Michael Kiwanuka – Small Changes

Musik

Heinz Rudolf Kunze – Lauschangriff

Sekten sind für viele Menschen einerseits ein nicht wirklich zu fassendes Thema, andererseits faszinieren sie uns, da wir uns nicht vorstellen können, wie es ist, nach Regeln zu leben, die für normale Menschen kaum nachzuvollziehen sind. Dass Sektenmitglieder darüber hinaus an etwas glauben, das vorsichtig ausgedrückt für die erwähnten „normalen Menschen“ nichts anderes als Unsinn ist, verstärkt die Faszination nur noch. Die wohl bekannteste Sekte sind die Zeugen Jehovas. Wir kennen sie, weil sie gelegentlich bei uns an der Tür klingeln und mit uns über die Bibel sprechen wollen. Vielleicht kennen wir auch einige der Mitglieder aus unserem Alltag. Hinter die Türen blickt man hingegen nur wenn Aussteiger berichten. Dies macht der Autor Misha Anouk in seinem Buch „Goodbye, Jehova!: Wie ich die bekannteste Sekte der Welt verließ“.

Anouk wurde in die Zeugen Jehovas hineingeboren und nach seinem Ausstieg hat er nur noch sporadischen Kontakt zu seinen Eltern und sein Bruder redet gar nicht mehr mit ihm. Dies ist eine der nicht nachzuvollziehenden Verhaltensweisen der Sektenmitglieder. Abtrünnige sind dem Satan anheimgefallen, sie sind verwirrt. Dabei geht die Welt bald unter. Um mit den Zeugen Jehovas zu sprechen: Harmaggedon ist nah. Dies übrigens bereits seit dem Jahr 1914, seit dieser Zeit wurden mehrere Termine für den Weltuntergang vorausgesagt und wurden doch nicht Realität. Aktuell gibt es keinen neuen Termin, Fakt ist jedoch, dass die Sektenmitglieder glauben, dass sie beim Untergang der Welt ins Paradies eingehen werden, nur deshalb halten sie sich an die Regeln der Sekte. Zu diesen gehört beispielsweise, dass bei Operationen kein Fremdblut dem Körper zugeführt wird, was bereits zu zahlreichen Todesfällen führte.

Eine anspruchsvolle Lektüre

Es könnten hier weitere Verhaltensweisen genannt werden, die zum Kopfschütteln anregen, doch es geht um das Buch und das ist sehr informativ. Der Leser erfährt nicht nur etwas über das Leben des Autors, sondern auch über Verhaltensweisen innerhalb der Sekte. Dies wird alles unterstützend erläutert und belegt anhand von Dokumenten und Berichten von neutralen Forschern und Psychologen. Hinzu kommen Zitate aus der Bibel und der Sektenpublikation „Wachturm“, den die an Straßenecken oder vor Einkaufszentren stehenden Sektenmitglieder feilbieten. Das alles macht dieses Buch zu einer phasenweise durchaus anspruchsvollen Lektüre, die sich jedoch lohnt. Wer sich für das Thema Sekten interessiert, wird interessante neue Informationen erhalten.

Übrigens wissen die Zeugen Jehovas von der Ablehnung, die die Welt ihnen gegenüber fühlt. Sie erklären sie sich damit, dass sie im Recht sind und der Satan den anderen ihr Denken diktiert. Auf diese Weise prallt jede Kritik an ihnen ab. Im Grunde muss man hier von Gehirnwäsche reden und dies belegt Misha Anouk.

Fazit: Wer sich für das Thema Sekten interessiert, der sollte „Goodbye, Jehova“ lesen. Es handelt sich keineswegs um eine Abrechnung mit den Zeugen Jehovas, sondern um eine sehr objektive Darstellung einer für normale Menschen nicht nachzuvollziehenden Gemeinschaft.

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