Hardwired…To Self-Destruct (Deluxe Edition)

Inhaltsverzeichnis
Musik

Back To The 80´s: Schwarz auf weiß

Musik

Marina Marx – Wahrheit oder Pflicht

Metal

Dark Tranquillity – Endtime Signals

SEHR ÜBERZEUGEND, WENN AUCH NICHT GENIAL!

Die Band:

Über eine Anzeige in einer kalifornischen Lokalzeitung lernte der aus Dänemark stammende Schlagzeuger Lars Ulrich den Gitarristen James Hetfield kennen. Dies war die Geburtsstunde von Metallica. 1983 erschien das Debütalbum „Kill ‚Em All“, das mit seinem halsbrecherischen Tempo den Trash Metal revolutionieren sollte. Mit dem dritten Album „Master Of Puppets“ wurde die Band dann endgültig zu einer Ikone der Metalszene. Diesen Ruf festigten sie mit dem nächsten Album „…And Justice For All“. Der darauf enthaltene Song „One“ wurde mit dem Grammy ausgezeichnet und gilt noch heute als einer der größten Metalsongs aller Zeiten. Im Oktober 1990 begann die Band dann mit Starproduzent Bob Rock ein Album zu produzieren, dass Metallica den nächsten Schritt auf der Erfolgsleiter garantieren sollte. Das Album „Metallica“, wegen seines schwarzen Covers auch als Black Album bekannt, schob die Band mit Hits wie „Enter Sandman“ oder „Nothing Else Matters“ in Richtung Mainstream. Jetzt füllten Metallica die großen Stadien rund um den Globus. Der globale Erfolg blieb aber nicht ohne Folgen. Bassist Jason Newstead stieg aus und wurde von Robert Trujillo ersetzt. Heute zählen Metallica mit 100 Millionen verkaufter Alben zu den erfolgreichsten Rockbands aller Zeiten.

Das Album:

Unglaubliche lange acht Jahre musste die Rockgemeinde auf den Nachfolger von Metallicas letztem Studioalbum „Death Magnetic“ warten. Natürlich waren James Hetfield und seine Mannen in der Zeit alles andere als untätig: eine EP („Beyond Magnetic“, ein Konzertfilm samt DVD und Livealbum („Through The Never“) und unzählige Konzerte auf dem gesamten Globus erfreuten das Fanherz. Trotzdem hatten viele Fans und Kritiker die Hoffnung schon aufgegeben. Zumal die Frage im Raum stand, was Metallica nun wirklich anbieten werden. Wieder ein sperriges und kantiges Werk wie seinerzeit „St. Anger“ oder eher einen Mainstreamriesen wie das schwarze Album?

Im August diesen Jahres gab es eine erste Antwort. Mit „Hardwired“ knallten die Amerikaner ein kurzes, aber echtes Brett raus, dass die Hoffnung nährte, dass sich das Album an die legendären Scheiben „Master Of Puppets“ oder „…and Justice For All“ (für mich DAS Metallicaalbum) annähern würde.

Als im September „Mosh Into Flame“ und Ende Oktober „Atlas, Rise!“ folgten, habe ich es kaum noch ausgehalten. Das ist Metallica in Reinkultur und Hochform.

Jetzt ist das Album also seit gut einer Woche da. Schon jetzt kann man sagen, dass es alle Erwartungen erfüllt, auch wenn das Album nicht an die ganz großen Werke heranreicht. Mit den drei genannten Songs hat die Band im Vorfeld schon sehr viel Pulver verschossen. Das heißt nicht, dass der Rest womöglich schlecht ist, aber (bis auf eine Ausnahme, auf die ich noch eingehe) hat mich kein Song so geflasht, wie die vorab ausgekoppelten Songs.

Viele Titel sind im Midtempobereich angesiedelt, sodass ich mich des Eindrucks nicht erwehren konnte, dass man auch die Hörer nicht vor den Kopf stoßen wollte, die eher „Load“ und „Reload“ zu ihren favorisierten Alben zählen. Alle Songs (bis auf „Hardwired“) liegen jenseits der fünf Minuten, wodurch es bei einigen instrumentalen Parts doch kleine Hänger gibt. Die werden jedoch von einem Song weggemacht, der zum Abschluss der zweiten (regulären) CD den Hörer förmlich aus den Stiefeln haut.

Auf „Spit Out The Bone“ klingen Metallica so roh, ungestüm und wild, wie zu ihren besten Anfangszeiten. Lars Ullrich jagt mit seinen Drums alle Nörgler ins ewige Fegefeuer. Ein Song mit Live- und Ewigkeitsgarantie, der alleine schon den Erwerb dieses Albums rechtfertigen würde.

Wer sich für die Deluxe Edition entscheidet, bekommt eine Bonus-CD mit satten vierzehn Songs, die von „Lords Of Summer“ eröffnet wird. Einem Song, der Live schon im Programm war und den ich persönlich aufs reguläre Album gepackt hätte. Es folgen drei Cover, wobei vor allem das neunminütige Rainbow-Medley „Ronnie Rising“ ein echtes Brett ist. Schließlich gibt es noch zehn Livetracks, die mit Ausnahme von „Hardwired“ eher aus den Anfangstagen der Trash Metal Legende stammen.

Trackliste CD 01:

01 – Hardwired

02 – Atlas, Rise!

03 – Now That We’re Dead

04 – Moth Into Flame

05 – Dream No More

06 – Halo On Fire

Trackliste CD 02:

01 – Confusion

02 – ManUNkind

03 – Here Comes Revenge

04 – Am I Savage?

05 – Murder One

06 – Spit Out The Bone

Trackliste CD 03:

01 – Lords Of Summer

02 – Ronnie Rising Medley (Rainbow-Cover-Medley)

03 – When A Blind Man Cries (Deep-Purple-Cover)

04 – Remember Tomorrow (Iron-Maiden-Cover)

05 – Helpless (live)

06 – Hit The Light (live)

07 – The Four Horseman (live)

08 – Ride The Lightning (live)

09 – Fade To Black (live)

10 – Jump In The Fire (live)

11 – For Whom The Bell Tolls (live)

12 – Creeping Death (live)

13 – Metal Militia (live)

14 – Hardwired (live)

 

Fazit:

Eine Band wie Metallica kann den Erwartungen kaum gerecht werden, zumal die Band eine Größe erreicht hat, bei er es immer wieder Fans geben wird, die sich etwas anderes erwartet oder erhofft hatten. „Hardwired…To Self-Destruct“ hat meine Erwartungen und Hoffnungen erfüllt. Es ist kein zweites „…and Justice For All“, aber es ist ein Album, dass einige fette Songs bietet, die jeden Metalfan begeistern werden. Für alle andere Bands wäre dieses Album ein Meisterwerk, bei Metallica ist es „nur“ ein weiteres sehr gutes Album.

 

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