Leenders / Bay / Leenders: Grenzgänger Toppes zweiter Fall
Das Buch wurde im Jahre 2012 im Rowohl Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg, veröffentlicht. Die Geschichte erstreckt sich über 271 Seiten.
Die Inhaltsangabe
Eine niederländische Krankenschwester, die in Kleve arbeitet, wird völlig unerwartet erhängt aufgefunden. Kurze Zeit später wird der nächste Tote gefunden. Offensichtlich ist er an einer Überdosis gestorben. Er habe aber keine Drogen noch Rauschgift genommen, wie seine Freundin betont. Geht hier ein Serienmörder um, der noch eine Rechnung zu begleichen hat? Lange Zeit steht die Mannschaft um Toppe vor einem Rätsel.
Über die drei Autoren
Hiltrud Leenders erblickte 1955 am Niederrhein das Licht der Welt. Die Mutter zweier Söhne arbeitet zunächst als Lyrikerin und Übersetzerin, beor sie 1990 hauptsächlich Schriftstellerin wurde.
Michael Bay wurde 1955 in Rheine geboren. Von Beruf ist er Diplompsychologe und Psychotherapeut.
Artur Leenders ist Jahrgang 1954 und der Ehemann von Hiltrud Leenders. Er arbeite als Unfallchirurg in Kalkar.
Die Buchbesprechung
Was den Schreibstil anbelangt, bewegt sich die Geschichte sicherlich auf gutem Niveau. Die Mägel sind auf der inhaltlichen Ebene vorhanden. Dies betrifft insbesondere das Ende, das Finale sozusagen. Es kann zwar ein Täter dingfest gemacht werden; die Lösung bleibt aber unvollständig. Es fehlt entgegen jeglichen kriminaltechnischen Gepflogenheiten eine Begründung für die insgesamt drei Morde, die in diesem Buch vorkommen. Wie ist der genaue Tathergang? Wie ist der Täter an die benutzten Gifte gekommen? Es bleiben einfach zu viele entscheidende Fragen offen, also daß das Ende gelungen und überzeugend wäre.
Kleve ist als Stadt noch nicht deutlich genug erkennbar. Das örtliche Ambiente hätte deutlicher herausgearbeitet werden müssen. Auch die Charaktere hätten ruhig schärfer gezeichnet werden können.
Das Trio Leenders / Bay / Leenders ist nicht umsonst das erfolgreichste Autorengespann vom Niederrhein. Bay und die beiden Leenders konnte diese Anfangsschwierigkeiten durchaus ausmerzen, wie die folgenden Krimiveröffentlichungen zeigen. Es ist vielleicht ganz gut, daß dieser Text erst so spät veröffentlicht worden ist. Leenders / Bay / Leenders sind etabliert und besitzen eine Fangemeinde. Da ist man schon interessiert, wie die ersten Texte der Kriminalschriftsteller ausgesehen haben.
Heute interessieren andere Fragen gleichfalls. Wie haben die drei Autoren zueinander gefunden? Wie kommen sie auf ihre Ideen? Wieso der Wechsel vom grafit-Verlag zu Rowohlt? „Klappern gehört zum Geschäft“ lautet eine bekannte Redensart. Sie gilt auch für das Trio criminale vom Niederrhein.
Das Fazit
Ende schlecht alles schlecht? Nein, nicht unbedingt. Von den oben genannten Schwächen abgesehen ist das Buch eigentlich ganz gut. Wer die Anfänge um das Klever KK11 kennenlernen wollte, sollte durchaus zu diesem Buch greifen.