LET ME IN das Remake des hoch gelobten schwedischen Films „So finster die Nacht“
Inhalt:
(evtl. mit Spoilern)
Owen ist 12 und wird in der Schule aufs übelste gemobbt und geschlagen. Er vertraut sich weder seinen Eltern noch einem Lehrer an. Er fühlt sich allein, verloren, aber auch wütend. Einen Ausweg sieht er nicht. Eines nachts zieht neben ihm ein kleines Mädchen und ein alter Mann ein. Viel haben die beiden nicht dabei, nur eine große Kiste, noch merkwürdiger ist nur, dass die Kleine keine Schuhe trägt und das mitten im Winter. Als Owen wie jeden Abend auf dem Spielplatz vor dem Haus spielt, begegnet er dem kleinen Mädchen und auch wenn sie zunächst sagt, dass die beiden keine Freunde werden können, freunden sie sich doch nach einigen Tagen an. Sie heißt Abby und ist 12, zumindest behauptet sie das. Im Laufe der Geschichte schweißen die Beiden immer mehr zusammen, so hilft sie ihm bei seinen Problemen und er zeigt ihr seine Welt. Zum ersten mal haben die Beiden so etwas wie einen Freund.
Unterdessen geschehen in der näheren Umgebung mehrere Morde, ein Polizeidetektiv ist dem auf der Spur. Der Täter ist der alte Mann, der mit Abby eingezogen ist. Er fängt das Blut der Opfer in einem Gefäß auf und bringt es mit, für Abby. Denn sie ist ein Vampir. Als der „Täter“ gefasst ist, fehlt für Abby jede Lebensgrundlage. Von nun an wird die Freundschaft zwischen ihr und Owen auf die Probe gestellt.
Schlechte Amerikanisierung?
Da ich das Original nicht kenne, kann ich das Remake nur begrenzt mit diesem vergleichen, aber vielleicht ist das auch besser so. Nach meinem Wissenstand handelt es sich jedenfalls um ein 1 zu 1 Remake, das nur an einigen Stellen ein paar Ausbesserungen erfahren hat. Das Ergebnis ist jedenfalls fabelhaft. Optisch unterscheiden sich Original und Remake jedoch schon. Das Remake ist in vor allem dunkle, graubraun gehüllte Hochglanzbilder getaucht was großartig zur Schneekulisse passt. Im Gegensatz dazu ist das Original um einiges heller und deutlich grobkörniger (wie bereits gesagt, habe ich das Original nicht gesehen, was aber nicht heißt, dass ich nicht bereits Ausschnitte davon gesehen habe). Optisch bevorzuge ich klar das Original, da die Optik die Traurigkeit des Films unterstreicht. „Let me in“ ist eine traurig schöne und auch blutige Geschichte um Mut, Zusammenhalt und Akzeptanz. Schauspielerisch können vor allem die Jungdarsteller überzeugen (vor allem Chloe Moretz, die den meisten aus Kick-Ass bekannt sein dürfte). Ansonsten gibt es eigentlich keine großen Kritikpunkte an dem Film, höchstens das die Charakterzeichnung der Jugendlichen, die Owen quälen, doch etwas plump ausgefallen ist.
FAZIT
Ich kann den Film nur wärmsten empfehlen, ob ihr das Original nun gesehen habt oder nicht. „Let me in“ ist allerdings (bisher) nicht offiziell in Deutschland erschienen, Import ist mal wieder die einzige Möglichkeit. Deswegen sind wieder Englisch Kenntnisse von Nöten, ansonsten kann man aber auch zum Original greifen, das es ja schon länger in Deutschland gibt.