Michael Schomers: Deutschland ganz rechts

Michael Schomers: Deutschland ganz rechts Sieben Monate als Republikaner

Das vorliegende Buch erschien im Jahre 1990 im Verlag Kiepenheuer & Kitsch, Köln. Es umfaßt 263 Seiten.

Der Inhalt

Man schreibt das Jahr 1989, als die Partei „Die Republikaner“ sowohl ins Europäische Parlament wie in den Landtag von Baden-Württemberg einzielt. Dieses spektakulären Wahlerfolge führten damals zu einem kleinen Medienecho, das angesichts der deutschen Wiedervereinigung aber schnell wieder verebbte. Schomers war sieben Monate lang unter anderem Namen Mitglied der Partei.

Er beschreibt „eine Welt der grotesken Schlammschlachten, der Gewalt und des politischen Dilettantismus. Heidnischer Germanenkult, Antisemitismus, Mißtrauen gegen alle bestimmen das Bild“. So beschreibt es die Inhaltsangabe auf dem hinteren, roten Buchdeckel.

Über den Autoren

Schomers ist Jahrgang 1949. Er ist nicht nur Fernsehjournalist, sondern auch mehrfacher Buchautor. Bei den Republikanern war er auch beispielsweise Parteitagsdelegierter und Ratsausschußvertreter.

Über den Verlag

Der Verlag Kiepenheuer & Witsch stammt ursprünglich aus der DDR. Er wurde nämlich 1947 von Gustan Kiepenheuer und Joseph C. Witsch gegründet. So berichtet es jedenfalls der Wikipedia-Eintrag „Kiepenheuer & Witsch“. Dee Nachrichtenlage ist dabei allerdings etwas widersprüchlich. Der Wikipedia-Eintrag „Joseph Caspar Witsch“ nennt andere Daten. Sicher ist aber, daß Kiepenheuer 1949 in Weimar gestorben und Witsch etwa zu dieser Zeit in seine Heimatstadt Köln zurückgekehrt ist. Der Verlag, den wir heute kennen, wurde doch jedenfalls 1951 unter seinem bisherigen Namen wiedergegründet. Heinrich Böll ist einer der bekanntesten Autoren des rheinischen Verlages. Seit dem Jahre 2002 gehört der Verlag zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck.

Die eigentliche Besprechung des Buches

In Tagebuchform berichtet Schomers über seine Erlebnisse in der Partei. Vordergründig wendet er dieselben Undercover-Recherchemethoden wie ein Günter Wallraff an, der auch das Vorwort zu dem Buch beisteuert.

Das Thema „Republikaner“ ist aber kein Dauerbrenner wie die Wallraff`sche Themenauswahl. Seit es die Partei in keinem Parlament mehr gibt, ist sie konsequent in die Bedeutungslosigkeit verschwunden. Das Buch bestätigt eigentlich nur das Bild, das man duch die Tagesberichterstattungen in den Zeitungen gewinnen kann: Innere Querelen und ein nicht in sich stimmiges Weltbild führen dazu, daß sich rechtsgerichtete Parteien nicht als politikfähig präsentieren. Schomers beschreibt mit viel Aufwand ein tagesaktuelles Phänomen.

WIrklich Sinn würde ein solches Buch nur dann machen, wenn jemand auch in der ostdeutschen NPD undercover recherchiert und darüber berichtet. So legt Schomers lediglich nur ein zeitgeschichtliches Dokument vor, das nicht über die Tagesaktualität hinausgeht.

Ein Fazit

Ein Fazit ist zumindest für mich schnell gezogen. Im Grund genommen legt Somers hier tagesaktuellen Journalismus vor. Wer wirklich etwas über unsere Parteien in Deutschland erfahren möchte, sollte zu besserer Fachliteratur greifen.

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