Einmal im Leben einen Ferrari oder einen Porsche fahren. In der virtuellen Welt von Forza 4 wird das möglich. Wählen Sie aus 500 authentischen Autos aus, die sie in das Original eintauchen lassen. Alles an den virtuellen Boliden ist den realen Nobelkarossen nachempfunden. Jedes noch so kleine Detail ob außen oder innen kann durch den Autonarren erforscht werden.
Aber nicht nur das Auge kommt dem Höhepunkt nahe. Auch der Sound orientiert sich stark an den Originalen. So dröhnt einmal der sechs Zylinder aus den Rohren oder der American-Muscle-Car-Sound. Gleiches gilt auch für das Renngeschehen. Keine schnöden Kratz-Laute, sondern authentische Sounds, die einen Auffahrunfall oder das leichten touchieren imitieren. Aber aufgepasst. Wenn sie es zu heftig mit den Boliden treiben wirkt sich dies womöglich stark auf die sonst sehr ausgewogene Fahrphysik aus.
Die Fahrphysik ist im Allgemeinen sehr stimmig und individuell auf die Autos abgestimmt. So merkt man sehr genau, ob man in einem Front- oder Hecktriebler sitzt. Gleiches gilt auch für die Bereifung, die man an die Strecke per Luftdruck anpassen kann. Alles und jedes können sie an ihrem Lieblingsgefährt anpassen. Das gilt auch für das Tuning. Wird ihnen das Mal zu viel können sie auch die Konsole das Tuning übernehmen lassen. Es herrscht ein gutes Verhältnis von Selbst ist der Mann und einfach nur fahren wollen.
Auf der Strecke haben sie aber nicht so viel Spielraum. Dort herrscht der pure Kampf. Jeder Fahrfehler, ob es zu spät gebremst oder zu früh beschleunigt ist. Unterstützt werden sie bei ihrem Fahren durch die interaktive Ideallinie. Sind sie in die Kurve zu schnell eingefahren bleibt die Linie weiterhin rot angezeigt. Erst wenn sie optimal fahren wird sie wieder grün.
Wer aber dem ganzen Einstellen und Rumtüfteln nichts abgewöhnen kann erreicht bei Forza 4 schnell die Fahnenstange. Denn das Karrieremodus wird lediglich durch das Kegelfahren oder Torfahren aufgelockert, wo sonst nur das Rennen herrscht. Eine Storyline oder ähnliches würde hier wohl mehr Langzeitspaß bringen. So muss man sich etwas motivieren das Karrierespiel wirklich zu beenden. Zumal die Karriere, wenn sie es nicht darauf anlegen, keinem klaren Muster folgt. Entsprechend ihrem ausgewählten Auto und dessen Tuninggrad werden die Level angepasst. Das sorgt zwar dafür, dass sie nicht mit dem Opel Corsa gegen den Enzo antreten aber langfristig fehlt dadurch eine Linie, die dem Spiel mehr Systematik geben würde. So fahren sie wahllos über die verschiedenen Parkours und überlassen es ihrem Urteilsvermögen, was als nächstes kommen soll.
Die KI der Mitfahrer sorgt aber immerhin dafür, dass sie nicht beim Fahren einschlafen. Sie sind selbst auf den normalen Schwierigkeitsgraden bissig und kämpfen um jeden Zentimeter Rennstrecke. Der Kontakt mit dem Blech weichen sie dabei nicht aus. Dadurch werden die Rennen zum Teil sehr anspruchsvoll. Doch wenn die Gegner einmal überwunden sind, fährt man meist allein voran, wenn keine groben Schnitzer mehr passieren.
Wer sich den Rennspaß etwas würzen möchte kann sich auf dem Multiplayer-Rennplatz seine Sporen verdienen. Dort könnt ihr gegen Freunde oder unbekannte Kontrahenten euer Fahrkönnen unter Beweis stellen.
Fazit
Forza Motorsport 4 macht in Sachen Optik und Sound keine Gefangenen. Sowohl die detailgetreuen Autos, als auch deren Sound überzeugen ohne Mühe. Gepaart wird dies alles mit einer ausgewogenen Fahrphysik, die das Können der Spieler herausfordert, zumal aufgrund der zähen KI-Gegner. Der Wermutstropfen ist das schnell zum Routine gewordenen Spiel in der Karriere. Hier besteht kein wirklicher Anreiz, der aber mit dem Multiplayer-Modus aufgewogen wurde.