HOSEN, METAL UND VIEL ABWECHSLUNG!
Die Band:
Dirk Hohnberg (Gesang), Stefan Drüppel (Gitarre), Martin Schluksznat (Bass) und Daniel Hunger (Schlagzeug) fanden sich 2015 in Düsseldorf zusammen und gründeten eine Band. Da im Probenraum die Kultserie „Alf“ lief, beschloss man, den Bandnamen der spießigen Nachbarn der Tanners zu nehmen: Ochmonek. Zwei Jahre später erschien das Debütalbum „In Dur“, mit dem sie beim Deutschen Rock & Pop-Preis 2018 zwei Auszeichnungen holten. Es folgten die Alben „Da Capo“ (2019) und „Gegenwind“ (2021) und mehrere Touren als Support für J.B.O.
Das Album:
Die Wartezeit auf den vierten Longplayer hat sich ein wenig länger als gewohnt dargestellt. Dafür wollten die Ochmoneks ihren Fans aber auch etwas Besonderes liefern. Ein Vorhaben, das gelungen ist. Wenn eine Band aus Düsseldorf kommt und originär als Punkband bezeichnet wird, drängen sich natürlich Vergleiche mit den Toten Hosen auf. Und wenn man einen Song wie „Memento Mori“ hört, kommt man nicht umhin diverse Parallelen zu erkennen, da der Titel durchaus nach Campino und Co. klingt.
Allerdings wird man den Ochmoneks und dem Album nicht gerecht, wenn man sie nur auf einen Vergleich mit den Hosen reduziert, denn „In schwarzer Tinte“ hat deutlich mehr zu bieten. Da gibt es humorvolle Anleihen in „Hello Ladies“, es gibt eine satte Metalkeule in „Veto“ oder guten alten Rock n Roll im Still von Motörhead bei „Cover-Up Skull“. Ich habe es selten erlebt, dass ein Deutschrockalbum so abwechslungsreich ist.
Im hinteren Bereich kommen mit der tollen Ballade „Deine Träume“ und die an die Onklez erinnernden Songs „Persona Non Grata“ und „Paradiesvogel“ ebenfalls noch echte Perlen.
Trackliste:
01 – In schwarzer Tine
02 – Veto
03 – Hello Ladies
04 – Teufel
05 – Memento Mori
06 – Erster letzter Kuss
07 – Unbesiegbar
08 – Cover-Up Skull
09 – Deine Träume
10 – Persona Non Grata
11 – Paradiesvogel
Fazit:
Sicher erfinden die Ochmoneks das Deutschrockrad nicht neu. Aber sie legen mit „In schwarzer Tinte“ ein wirklich starkes und abwechslungsreiches Werk vor, dass nur weniger Filler („Unbesiegbar“, „In schwarzer Tinte“) und zahlreiche Killer enthält. Für Genrefans ein absolutes Muss, doch auch Hörer anderer Musikrichtungen können hier durchaus mal ein Ohr riskieren.
Bewertung:
Musik: 4,5
Instrumentalisierung: 4,5
Texte: 4,5
Stimme: 4,5
Hörspaß: 4,5