Ostern kann kommen

Inhaltsverzeichnis
Musical

Back To The 80´s: Chess

Musik

Michael Kiwanuka – Small Changes

Musik

Heinz Rudolf Kunze – Lauschangriff

Statt Eiersuchen Möhrenfangen. Ja, das darf man zusammenschreiben, wenn es sich um einen gängigen Begriff handelt, der in den Kinderalltag integriert werden kann. Mit dem lustigen Spiel Flotti Karotti und seiner modernen technischen Unterstützung wird das gelingen. Das passende Ostergeschenk für die Kleinen, auch für die ganz Kleinen, selbst wenn das Spielprinzip noch nicht verstanden werden kann. Aber der Motivationscharakter, wie die Pädagogen sagen, ist hier sehr hoch.

Worum geht es: um Gemüsefreunde, die sich versteckt haben, und die es zu finden gilt. Um einen Grashügel, der Hinweise gibt, welches Gemüse die Kinder finden müssen und vor allen Dingen, wie man sich zu bewegen hat. Der Grashügel spielt Musik und schon muss man auf einem Bein hüpfen, hoppeln wie ein Hase und andere Dinge tun, an denen Kinder ungeteilte Freude haben. Als Belohnung winkt eine Möhre, ein klassischer Spielchip. Die tatsächliche Möhre, die im Hügel steckt, kann als zusätzlicher Bonus gefangen werden und macht den größten Reiz des Spiel aus, wenn sie herausgeschossen kommt und gefangen werden muss. Was gerade die Jüngsten nicht verstehen ist, wenn der Hügel gerade keine Lust hat, die Möhre auszuwerfen. Kann vorkommen und ist für die Spieltaktik von wichtiger Bedeutung, interessiert aber die jungen Spieler nicht immer. So haben wir es mit einer gelungen Möglichkeit zu tun, nämlich dass das Spiel auch ganz ohne Regeln und Taktik genutzt werden kann: einfach als Koordinationsaufgabe das orangene Dinge zu fangen. So haben die Größeren ein gelungenes Spiel, die Kleinsten werden aber einfach immer weiter den Knopf drücken und Spaß am Fangen haben. Wie gesagt: der Motivationscharakter ist immens. Das gilt auch für die Rahmengeschichte, denn immerhin geht es ja darum, Gemüse auf seinen Teller zu bekommen. Ist ja in Zeiten, in denen Milchschokolade als gesund verkauft wird, auch keine schlechte Unterstützungsmaßnahme.

Gelungen an dem Spiel ist vor allen Dingen die simple Architektur. Man schaltet den Hügel ein und kann sofort loslegen (siehe oben: die einen im richtigen Spiel, die anderen einfach so zum Fangen und sich am Sound zu ergötzen). Was Erwachsene vielleicht langweilig finden, stört Kinder nicht im Geringsten. Es gibt nur vier Bewegungsanweisungen und auch eine immer gleiche Musik. Richtig und zur Wiederholung sei es nochmal gesagt: der Motivationscharakter. Das kann man nicht oft genug erwähnen, denn darum geht es für Kinder. Und obwohl die Technik hier eine nicht unwesentliche Rolle spielt, kann man froh sein, dass wirkliche Körper wirkliche Bewegungen ausführen dürfen. Kein Glotzen auf einen Bildschirm, keine Spiele ohne Sinne und Körpergefühl. Das ist schön und eine wohltuende Ausnahme, wo schon die Fünfjährigen besser die Computer bedienen können als die Erwachsenen.

Flotti Karotti ist nicht die endgültige Lösung für derlei moderne Probleme, aber ein richtiger Ansatz: Musik, Bewegung, Koordination und eine Menge Spaß, der im Übrigen auch mal außer Rand und Band schlagen kann. Das ist nicht das Problem des Spiels, es ist an sich überhaupt kein Problem, dass sich Kinder nämlich um die zu fangende Möhre balgen. Da ist er wieder: der Motivationscharakter. Natürlich kann man da pädagogisch eingreifen, aber ein bisschen Selbstbehauptung gehört dazu, das ist spielerisches Lernen.

Fazit:

Ostern kann kommen, denn die bunte Frühlingsgestaltung des Spiels passt hervorragend zum Fest. Hier wird nicht gesucht, sondern gefangen, nicht unter den Tischen gestöbert, sondern im Garten Gemüse gepflanzt. Das ist spannend, lustig und vor allem: motivierend. Wem dieser Begriff mittlerweile zum Hals heraushängt, dem sei gesagt: Kinder können davon nicht genug bekommen und deswegen ist dieses Spiel ein großer, lustiger Wurf, den man sogar auch noch fangen kann.

newsletter-sign-up | Rezensions
Abonnieren Sie unseren Newsletter

Nach oben scrollen