LEIDER NICHT SO GUT WIE ERHOFFT!
Der Sänger:
Peter Maffay wurde 1949 in Rumänien geboren und kam mit seinen Eltern 1963 nach Deutschland. Ein Jahr später gründete er seine erste Band, die Songs von Bob Dylan, den Small Faces oder Cream coverte. 1968 stellte er mit einer Schulkameradin das Folk-Beat-Duo Peter & Margit auf die Beine. Ein weiteres Jahr später wurde Michael Kunze auf ihn aufmerksam und produzierte mit ihm die erste Single „Du“, die 1970 der erfolgreichste Hit in Deutschland wurde. In den folgenden Jahren sang Peter Maffay weitere Schlager wie „Josie“ oder „Es war Sommer“. Mit dem Album „Steppenwolf“ vollzog er dann einen stilistischen Wechsel vom Schlager zum Deutschrock. Das Album verkaufte sich 1,6 Millionen Mal und machte Peter Maffay zum deutschen Superstar. Mit dem Karat-Song „Über sieben Brücken muss du gehn’“ gelang ihm ein weiterer Millionenhit. Seit 1979 erreichte Peter Maffay mit seinen Alben fünfzehn Mal die Spitze der deutschen Charts. 1983 überraschte er seine Hörer mit dem Rockmärchen Tabaluga, dem fünf weitere Alben folgten. In der gleichnamigen Stiftung engagiert sich Peter Maffay für traumatisierte Kinder. Auch auf der Bühne sind Maffay und seine exzellente Band eine Klasse für sich. Seine Tourneen sind regelmäßig ausverkauft und hatten zum Teil über 700.000 Besucher pro Tour.
Das Album:
Corona hat das Leben vieler Künstler verändert. So auch das von Peter Maffay, der seine Tour zum letzten Studioalbum „Jetzt!“ Immer wieder verschieben musste. Durch den Lockdown ist die Idee entstanden, ein vollkommen reduziertes Album im Singer-Songwriter-Stil zu produzieren und diesen Aufnahmeprozess im ganz kleinen Kreis durchzuführen. Auch die weiteren Eckdaten klangen mehr als vielversprechend: Johannes Oerding zeichnet sich mit seinem Kreativ-Partner Benni Dernhoff für fast alle Texte verantwortlich und von der Peter-Maffay-Band war nur J.B. Meiers mit im Studio dabei. Da ich ja ein Faible für solche Akustikalben habe, war die Vorfreude entsprechend groß, zumal der vorab zu hörende Song „Jedes Ende wird ein Anfang sein“ in die richtige Richtung geht.
Jetzt liegt „So weit“ vor und macht mich ein wenig ratlos. Im Prinzip macht Peter Maffay alles richtig. Er reduziert seinen Sound und kann sowohl mit rockigeren, als auch mit ruhigen Tönen überzeugen. Trotzdem holt mich das Album nicht ab. Nach mehreren Hördurchgängen habe ich keinen Titel, der mich begeistert. „Wounded Knee“ und der „Lockdown Blues“ gefallen mir noch am besten, doch von der textlichen Vielfalt Johannes Oerdings ist hier diesmal eher nichts zu hören.
Und dann ist da auch die Stimme von Peter Maffay, die für meinen Geschmack recht nervend abgemischt wurde. Das nasal-quietschende fand ich etwas störend, zumal zum Ende hin der Finger oft geneigt ist, zur Skip-Taste zu wandern.
Trackliste:
01 – Jedes Ende wird ein Anfang sein
02 – Wenn wir uns wiedersehen
03 – Wounded Knee
04 – Odyssee
05 – So weit
06 – Weiter
07 – Lockdown Blues
08 – Nie mehr
09 – Wir
10 – Wann immer
11 – Wir zwei
Fazit:
Das Musik eine Sache des persönlichen Geschmacks ist, zeigt dieses Album von Peter Maffay. Obwohl „So weit“ alle Vorzeichen mitbringt, mich zu überzeugen, werde ich mit dem Album einfach nicht warm. Kaum ein Song spricht mich wirklich an und die weiteren Hördurchgänge haben das (leider) nicht geändert. Mit großer Freude erwartet ist „So weit“ für mich eine der Enttäuschungen des Jahres 2021.
Bewertung:
Musik: 4
Instrumentalisierung: 4
Stimme: 2,5
Texte: 2,5
Hörspaß: 2