PUNKTGENAUE LANDUNG
Die Musikerin:
Linda Hesse wurde am 22. Mai 1987 in Halberstadt geboren. Nach dem Abitur gründete sie 2007 mit Vera Hübner und Lina Sasnauskaite die Popband Wir3, die vom Fernsehsender Super RTL vermarktet wurde. Dabei handelte es sich um die deutsche Version der flämischen Gruppe K3, die Musik für Kids machte. 2008 erschien das Album „Wir 3“, das aus Coverversionen von K3-Hits bestand. Ein Jahr später gab es das Album „Regenbogenbunt“. Außerdem wurde für den Fernsehsender Junior eine Dokureihe über die Band, mit dem Titel „Die Welt von Wir3“ produziert. Seit 2012 ist Linda Hesse als Solokünstlerin unterwegs.
Das Album:
Im Herbst 2012 beherrschte ein Titel die deutschen Radio-Hitparaden: „Ich bin ja kein Mann“, Linda Hesses erste Single, entwickelte sich zu einem Hit, führte wochenlang die deutschen Radiocharts an und brachte der Sängerin eine Einladung in die bekannte Fernsehshow „Willkommen bei Carmen Nebel“ ein. Trotz des Erfolges ließen sich die junge Sängerin und ihr Team ein gutes halbes Jahr Zeit, um das Debütalbum zu produzieren. Es scheint, als wollte man von Anfang an verhindern, das Linda Hesse nur ein One-Hit-Wonder wird.
Jetzt liegt das Album vor und der Titel ist Programm, denn mit ihrem Debüt legt Linda Hesse eine punktgenaue Landung hin. Nach ihrem Ausstieg bei Wir3 und einem TV-Praktikum in München, hat sie in Berlin Andre Franke und Joachim Horn-Bernges getroffen, die schon sehr erfolgreich für Howard Carpendale, Bonnie Tyler oder Matthias Reim gearbeitet haben. Mit ihnen zusammen begann Linda Hesse Songs zu schreiben, die jenseits des WDR-4-Schlagers angesiedelt werden sollen.
Den Auftakt des Albums bildet die Hitsingle des letzten Jahres. Oft erlebt man bei Debütalben, das nach dem bekannten Song das restliche Material nur Auffüllqualität hat. Diese Gefahr ist bei „Punktgenaue Landung“ nicht gegeben. Bereits die zweite Single „D+B+E+A“, die ebenfalls seit Wochen im Radio läuft, macht deutlich, das Linda Hesse durchaus Potential hat. Und dieses Potential schöpft sie auf ihrem Debüt gut aus. Titel wie „Komm bitte nicht“, „Bloede“ oder „Meetingpoint“ sind aus dem Leben gegriffen und überzeugen durch feine Arrangements, die nicht auf der Disco-Fox-Welle reiten. Weitere Highlights, neben den bekannten Singles, sind „Irgendwie gut“ und „Single Mom“, ein mutmachender Song für alle alleinerziehenden Mütter. Mit „Bleib bloß wie du bist“ beendet eine gefühlvolle Ballade das Debüt einer Sängerin, die am Anfang einer großen Karriere steht.
Aufgepeppt wurde das Album noch mit drei Remixes ihrer beiden Singles, über deren Sinn man sicher streiten kann. Hier hätte ich mir lieber noch ein oder zwei neue Songs gewünscht.
Trackliste:
01 – Ich bin ja kein Mann
02 – Irgendwie gut
03 – Komm bitte nicht
04 – Single Mom
05 – Punktgenaue Landung
06 – D+B+E+A
07 – Bloede
08 – Lass es sein
09 – Meetingpoint
10 – Bleib bloß wie du bist
11- Ich bin ja kein Mann (Wackel-Po-Remix-Extented)
12 – D+B+E+A (Disko Danza Remix)
13 – Ich bin ja kein Mann (Club Mix)
Fazit:
Linda Hesse macht mit „Punktgenaue Landung“ schon vieles richtig. Sie kopiert nicht blind ihren ersten Hit, sondern liefert neun weitere Songs ab, die zwar ein wenig in Richtung Annett Louisan schielen, aber durchaus für sich stehen. Es gutes Debüt einer jungen Sängerin, von der man sicher noch einiges hören wird.