Renaissance

Renaissance

Inhalt
Im Jahr 2054 hat der Großkonzern Avalon Paris mithilfe von omnipräsenten Überwachungskameras komplett unter Kontrolle. Tag für Tag werden die Bewohner der Stadt mit Videopropaganda „bombardiert“, und für die meisten ist die permanente Überwachung mittlerweile „normaler Alltag“. Doch eines Tages geraten die Dinge bei Avalon außer Kontrolle: Eine der brillantesten Wissenschaftlerinnen des Konzerns, die gleichermaßen kluge wie attraktive Ilona Tasuiev, wird entführt. Vor ihrem Verschwinden war Ilona an einem Forschungsprojekt beteiligt, welches die Zukunft der Menschheit für immer verändern könnte – sowohl zum Positiven, als auch zum Negativen.

Eine fieberhafte Suche nach Ilona beginnt. Der Polizist Karras wird mit den Ermittlungen beauftragt, doch aufgrund seiner unorthodoxen Ermittlungsmethoden und seiner unbequemen Ansichten ist er nicht nur der Staatsanwältin, sondern auch der Chefetage von Avalon ein Dorn im Auge. Schon bald muss Karras erkennen, dass auch Ilona etwas zu verbergen hat, und dass Avalon keineswegs nur lautere Absichten verfolgt…

Eine düstere Zukunftsvision, verpackt in einen bildgewaltigen Science-Fiction-Streifen
Inhaltlich bietet „Renaissance“ eine düstere Zukunftsvision. Der Film porträtiert eine Gesellschaft, in der Freiheit durch Wohlstand ersetzt wurde, und in der die Überwachung für die Menschen selbstverständlich geworden ist. Auch wenn auf der Cover-Rückseite der Eindruck erweckt wird, dass in „Renaissance“ die permanente Überwachung durch ein privates Unternehmen eine wichtige Rolle spielt, wird auf dieses Thema bzw. auf dieses gesellschaftliche Problem im Verlauf der Handlung nicht weiter eingegangen, die Auseinandersetzung mit diesem Thema wird dem Zuschauer selbst überlassen.

Vielmehr treten im weiteren Verlauf des Films dann die Motive für die Entführung von Ilona Tasuiev in den Vordergrund, und es wird eine relativ klassische „Unorthodoxer Cop rettet junge Frau“-Geschichte entsponnen. Im Unterschied zu anderen Filmen ähnlicher Machart dient der Hauptprotagonist „Karras“, der die Rolle des Cops verkörpert, in Renaissance jedoch nicht als Identifikationsfigur, was vor allem daran liegen mag, dass auch er keine wirkliche Kritik am Gesellschaftssystem und an der totalen Kontrolle durch Avalon äußert. An dieser Stelle sollte jedoch auch erwähnt werden, dass das Hauptaugenmerk bei den Machern von „Renaissance“ ganz klar auf den Bildern und der fantastischen Schwarz-Weiss-Optik lag, als auf sorgfältig angelegten Charakteren.

Fazit
Der Plot von „Renaissance“ ist gut durchdacht, und grobe Ungereimtheiten sucht man hier vergebens. Dennoch ist die Handlung von Renaissance nicht „wegweisend“ oder „bahnbrechend“, ganz im Gegensatz zur wahrlich beeindruckenden Schwarz-Weiss-Optik des Films. Stilistisch knüpft der Film an die meisterhafte Comic-Verfilmung „Sin City“ an, inhaltlich erinnert der Film an große Leinwandwerke wie etwa „V wie Vendetta“ mit Hugo Weaving und Natalie Portman.

Die französische Produktion „Renaissance“ kann dabei nicht ganz mit den „Referenzwerken“ Sin City, Metropolis und Blade Runner mithalten, dennoch bietet der Streifen über 101 Minuten solide Unterhaltung in teils atemberaubenden Animationen. Für Neulinge im Genre der modernen Schwarz-Weiss-Filme in Comic-Optik ist „Renaissance“ vielleicht nicht der ideale Einstieg, alle Fans von „Comic-Filmen für Erwachsene“ werden jedoch auch an „Renaissance“ Freude haben.

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