DOSENBIER UND MAINSTREAM!
Die Band:
Betontod wurde Anfang der 1990er Jahre in Rheinsberg gegründet und kam über die Bandnamen Extrem und Sniffin‘ Kills zu ihrem heutigen Bandnamen. Vor allem durch eine unglaubliche Livepräsenz hat sich die Band in der Rockszene einen Namen gemacht. Über fünfhundert Auftritte haben Oliver Meister (Gesang), Frank Vohwinkel (Gitarre), Mario Schmelz (Gitarre), Adam Dera (Bass) und Maik Feldmann (Schlagzeug) absolviert. Höhepunkte waren dabei sicher Auftritte bei der G.O.N.D. und beim Wacken Open Air.
Das Album:
Seit ihren letzten beiden Studioalben „Entschuldigung für Nichts“ und „Traum von Freiheit“ ging es für die Punkband aus Rheinsberg kontinuierlich bergauf: Top Ten Platzierungen, ausverkaufte Konzerte und Auftritte beim größten Metalfestival in Wacken. Aus den Underdogs sind etablierte Musiker geworden. Im Fahrwasser der Veröffentlichung des neuen Albums feierte sich die Band erstmal selbst, in dem sie ein großes Weihnachtskonzert in der ausverkauften Düsseldorfer Mitsubishi Electric Hall gab. Zwischen imposanten Feuersäulen und großer Lightshow war von einem Underdog, als den sich die Band gerne ausgibt, nicht mehr so viel zu sehen.
Für das neue Album wollte man sich jetzt wieder auf seine Wurzeln besinnen. Schon die erste Single „Küss mich“ sollte dies deutlich machen. Eine Ode an die guten alten Punk-Zeiten im SO 36 in Berlin. So ist „Revolution“ auch voll mit Reminiszenzen an eben diese alten Zeiten, die zwischen doppelten Gitarrenläufen und zahlreichen Oho- und Nana-Chören daherkommen.
Musikalisch bleiben sich Betontod treu und liefern das ab, was sie insbesondere in den letzten Jahren massenkompatibel gemacht hat: Punkrock mit einer großen Portion Metal. Das klingt alles recht gefällig, auch wenn ich keinen Überflieger auf dem Album habe ausmachen können. Vielmehr haben mich einige Songs doch sehr stark an das letzte Album erinnert. Auch die permanente Underdog- und Dosenbiermentalität klingt eher etwas lachhaft, angesichts der Verkaufszahlen der Alben und Konzertkarten. Wobei ich der sympathischen Band jedes verkaufte Album und jedes Ticket gönne.
Wirkliche Ausfälle habe ich auf „Revolution“ nicht ausmachen können, wobei sich die Akustikballade „Verdammt schwer“ eher wie unfertiges Demo anhört und mich nicht wirklich begeistern konnte.
Trackliste:
01 – Intro
02 – Revolution
03 – Küss mich
04 – Welt in Flammen
05 – Ich nehme dich mit
06 – Herz an Herz
07 – Verdammt schwer
08 – Freiheit oder Tod
09 – Bambule & Randale
10 – Freude
11 – Es lebe die Freiheit
12 – Mann über Bord
Fazit:
Betontod machen auf „Revolution“ nicht wirklich etwas falsch. Zwischen Dosenbier und Mainstream können sie mit ihrer Mischung aus Punk und Metal durchaus punkten. Songs wie „Revolution“ oder „Welt in Flammen“ sind sogar richtig gut. Ich vermute, dass die Fangemeinde der Rheinsberger weiter anwachsen wird, da die band im besten Sinne des Wortes Stadionrock für die große Masse präsentiert.